19.06.2022
Der heutige Tag steht unter dem Motto Crewwechsel.
Nachdem wir gestern Abend nach dem Saunabesuch noch in Kalmar am Markt am schwedischen öffentlichen Leben (American Car Show, Live-Musik und eine gute Bar…) teilgenommen haben, schmeckt das letzte Frühstück umso besser…
Dann heißt es Abschied nehmen. Der Rest des Vormittags dient dem Aufklaren und Vorbereiten auf die nächste Etappe….
Am Nachmittag trifft die neue Crew ein. Begrüßung, einchecken und erstes Kennenlernen, danach wird der nahegelegene Supermarkt ins Visier genommen. Wir müssen unsere Vorräte auffüllen. Das Abendprogramm ist noch offen, jedoch eine Einweisung und der Saunabesuch sind auf jeden Fall dabei…
20.06.2022 Kalmar nach Päskallavik 39,0 sm
Der Wetterbericht des heutigen Morgens unterscheidet sich markant von der Vorhersage von Gestern. Die Sonne scheint. Es weht ein laues Lüftchen und so beschließen wir unser erstes Frühstück im Cockpit. Dazu gibt es frische Brötchen aus dem Supermarkt.
Um 09.00 Uhr legen wir ab. Unser erstes Ziel ist die Tankstelle, um den Dieselverbrauch der vergangenen Woche aufzufüllen.
Um 09.15 Uhr verlassen wir das gastliche Kalmar. Alles sieht zunächst nach einem Motortörn aus. Unsere Versuche, bei nördlichem Schwachwind zu segeln, bringen nicht den gewünschten Erfolg in Richtung unseres Zieles…
Am Nachmittag haben wir etwas mehr Glück und können noch einige Segelmeilen im Logbuch eintragen. Es ist ein schöner Tag auf dem Kalmarsund geworden und die Einfahrt nach Päskallavik lässt erstes Schärenfeeling aufkommen.
Unsere Flottille segelt dicht beieinander durch das gewundene Fahrwasser zwischen den Inseln und Steinen.
Ein Liegeplatz ist kein Problem, eine nette Hafenmeisterin begrüßt uns freundlich und die Sonne tut ein Übriges, um den Tag entspannt zum Ende zu bringen.
Wir kochen an Bord und lassen uns anschließend noch auf einen Spaziergang in diesem ruhigen Örtchen ein…
21.06.2022 Päskallavik nach Händelop 37,0 sm
Der erneut sonnige Tagesbeginn verleiten Skipper und einen Teil der Crew zu einem morgendlichen Bade im Meer. Die Wassertemperatur entspricht zwar noch nicht angenehmen Badetemperaturen, macht aber frisch und munter und einen klaren Kopf. Es folgt ein gutes Frühstück.
Um 09.45 Uhr legen wir ab. Der Wind weht zunächst schwach aus der Richtung, in die wir wollen. Er soll jedoch im Laufe des Tages auf Ost und später auf Süd drehen.
Wir motoren zunächst 10 Seemeilen durch die Schärenlandschaft in See und können anschließend abfallen. Die Segel werden gesetzt und es kehrt die ersehnte Ruhe des Segelns an Bord ein. Das Wetter hält sich diesmal an die Vorhersage, so das wir bis vor die Einfahrt des kleinen Fischereihafen Händelop segeln können.
Es ist 18.40 Uhr, als wir fest sind. Unsere kleine Flottille ist wieder vereint und jeder genießt einen schönen Abend in schöner Kulisse mit viel Natur. Der Grill wird noch angeheizt und so verläuft der Tag mit der kürzesten Nacht in entspanntem Ambiente…
22.06.2022 Händelop nach Fyrudden 34,5 sm
Das Meer ist spiegelglatt und lädt zum Morgenbad am Felsen ein. Der Skipper folgt dieser Einladung und bereitet anschließend das Frühstück im Cockpit vor.
Später gibt es noch einmal ein kurzes Skipperbriefing. Um 09.15 Uhr legen wir ab.
Es folgen einige Motormeilen wegen Windstille, dann frischt es jedoch auf und wir setzen die Segel. Auf Raumschotkursen segelt eine ganze Flotte Richtung Norden durch den abwechslungsreichen Schärengarten. Dazu bleibt die Sonne am Firmament, was will das Seglerherz mehr…
Um 16.45 Uhr bergen wir vor unserem heutigen Zielhafen die Segel und legen an. Um 17.00 Uhr sind wir in Fyrudden fest. Wir nutzen die Zeit für das Auffüllen der Vorräte und bereiten das Abendessen an Bord vor.
Am Horizont ziehen dunkle Wolken auf, das stört uns jedoch nicht und vielleicht haben wir das Glück des Tüchtigen und das Wetter zieht an uns vorbei…
23.06.2022 Fyrudden nach Broken 37,0 sm
Der Sommer hat in Schweden begonnen. Die Wetteraussichten ähneln sich und wir freuen uns auf einen weiteren schönen Segeltag. Nach dem Frühstück im Cockpit und dem anschließenden Aufklaren sind wir um 08.45 Uhr klaren zum Ablegen.
Gleich hinter der Ausfahrt setzen wir die Segel und gehen auf nördlichem Kurs durch die vielfältige Schärenlandschaft.
Wir haben eine überraschende Begegnung mit einem Hubschrauber und passieren die berühmte Tonne Kejsaren.
Der Wind und die Sonne bleiben uns treu, so, dass wir bis in die Einfahrt von des Naturhafens Broken segeln können.
Die Liegeplätze sind schon gut belegt, wir finden jedoch am Schwimmsteg vor Heckanker noch entsprechende Plätze für alle drei Yachten. Wir werden freundlich begrüßt, nutzen das Angebot zur Bestellung frischer Brötchen und fühlen uns wohl an diesem schönen, typisch schwedischen Bootsliegeplätz inmitten der Natur…
24.06.2022 Broken nach Trosa 21,0 sm
Heute ist Mittsommer in Schweden und so erleben wir in Broken bereits zu Tagesbeginn die ersten Vorbereitungen. Zunächst werden wir um 08.00 Uhr mit flotter Marschmusik zur morgendlichen Flaggenparade aufgerufen.
Wir hatten frischen Brötchen bestellt, welche pünktlich an Bord kamen. So können wir anschließend genussvoll unser Frühstück im Cockpit genießen. Während dessen wird auf vielen Yachten bereits der Flaggschmuck auf geheißt. Später verabschieden wir uns für eine Woche von einem unserer Flottillenschiffe, welches heute bereits nach Nynäshamn segelt und dessen Crew von dort für einige Tage auf Heimaturlaub geht. Wir werden uns Anfang Juli wieder im Raum Stockholm wieder treffen und gemeinsam unsere Reise fortsetzen.
Um 09.30 Uhr legen wir ab und gehen Anker auf. Das klappt auch reibungslos und selbst unser Anker kommt fast sauber aus dem Grund.
Nach einigen Motormeilen kommt ein wenig Wind, so, dass wir erneut die Segel setzen und weiter auf Kurs gehen.
Erst vor der Einfahrt nach Trosa bergen wir unsere Segel und laufen ein. Wir finden einen Liegeplatz.
Es ist 15.00 Uhr, als wir längsseits fest sind. Ab jetzt wollen wir uns auf das schwedische Mittsommerfest einlassen und werden mal schauen, was der heutige Tag noch so mit sich bringt…
25.06.2022 Trosa nach Stockholm 51,5 sm
Wir stehen früh auf, da wir eine lange und abwechslungsreiche Strecke vor uns haben. Um 07.00 Uhr legen wir ab.
Frühstück gibt es unterwegs. Anschließend können wir die Genua setzen und sind raumschots Richtung Södertälje unterwegs. Irgendwann wird der Wind schwächer und wir starten den Motor, damit wir die geplante Schleusenzeit in Södertälje auch schaffen.
Es wird eine Punktlandung. Auf unsere Anfrage über Funk, wann die Schleuse öffnet, lautet die Antwort – in 2 Minuten.
Nach der Schleusung und der Passage der folgenden Klappbrücke sind wir in den Mälaren, dem Seeengebiet westlich von Stockholm.
Wir können noch einen Teilabschnitt segeln und kommen dann in den Einzugsbereich von Stockholm. Eine weitere Klappbrücke öffnet sich für uns nach kurzer Wartezeit. Wir machen einen Zwischenstopp am Supermarkt und füllen noch einmal unsere Vorräte auf. Anschließend passieren wir erneut die Schleuse und sind jetzt wieder auf der Seeseite von Stockholm.
Um 19.30 Uhr sind wir im Navyshamn fest. Eine kurze Anmeldung beim Hafenmeister bringt die Erkenntnis, dass wir noch einmal um parken müssen, dann ist alles jedoch o.k. Wir haben unser Etappenziel erreicht und werden jetzt den Abend beim einem gemütlichen Essen ausklingen lassen…
26.06. bis 04.07.2022 Stockholm Hafentage
Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück heißt es erneut Abschied nehmen. Meine Crew tritt die Heimreise an und ich nutze den Rest des Tages für das Klarschiff und den Check der Yacht.
Am Abend kam der Hafenmeister aus seinem Mittsommerwochenende zurück. Wir sind ins Gespräch gekommen und haben einige interessante Neuigkeiten erfahren.
Zunächst ist der Navyshamn seit diesem Jahr kein offizieller Gasthafen mehr. Dazu wird auch auf der Webseite des Vereins informiert. Es gibt jedoch eine begrenzte Anzahl von Gastliegeplätzen (5 – 6), welche man am besten im Vorfeld reserviert. Weiterhin beginnt in der kommenden Woche Schwedens größte Seeregatta – Rund Gotland. Dazu sind in der kommenden Woche und auch in der darauffolgenden Woche alle innerstädtischen Gasthäfen für Gastlieger nicht freigegeben, d.h. die Gasthäfen nehmen die Vielzahl der Regatta-Teilnehmer auf. Für uns bedeutet das, das wir Navyshamn spätestens am Dienstag verlassen müssen. Ich telefoniere ein wenig und bekomme für uns eine gute Alternative per Telefon reserviert.
So legen wir um 11.00 Uhr ab, ich tanke noch einmal die Yacht voll und nehmen Kurs auf Gustavsberg. In dem dortigen Gasthafen des Nautilusclub können wir LAMANTijN eine Woche liegen lassen.
Nach 11 Seemeilen und einer interessanten und spannenden Passage durch die Engen der südlichen Ausfahrt sind wir um 14.00 Uhr in Gustavsberg fest. Die davor zu passierende Brücke hat eine Durchfahrtshöhe von 22 m und ist für uns ausreichend hoch. Der Liegeplatz passt und die Anbindung an Stockholm wird durch die Buslinie 474 sichergestellt (Fahrzeit bis zum Centrum Haltestelle Slussen, knapp 25. Min).
Jetzt steht meinem Flug nach Kopenhagen nichts mehr im Wege.
Es ist Roskilde-Time und nach zwei Jahren Abstinenz wird es Zeit, mal wieder Festival-Feeling zu genießen. Die Rückkehr nach Stockholm ist am 03.07. geplant, wo auch die neue Crew anreist. Bis dahin wird das Logbuch vorübergehend geschlossen…