10.09.2023 Oslo Hafentag
Im Hafen war gestern die für Norwegen typische Hafenparty auf den Booten, so, dass wir den Abend ebenfalls im Cockpit verbracht haben und einfach das Ambiente aufgenommen haben.
Heute früh heißt es dann wieder Abschied nehmen, jedoch nicht bevor wir noch einmal gefrühstückt haben. Dann beginnt die wöchentliche Routine des Yachtaufklarens und die Vorbereitung für die nächste Törnwoche. Zum späten Nachmittag trifft die neue Crew ein und die nächste Segelwoche kann beginnen, ab heute mit südlichen Kursen…
11.09.2023 Oslo nach Oscarsborg 26,5 sm
Der gestrige, sonnige Tag ist Geschichte, die Realität des Kalenders hat uns wieder eingeholt. Der Himmel ist grau bewölkt, versetzt mit Regen und Wind aus Süd.
Wir frühstücken, füllen unsere Bordvorräte auf und besprechen anhand des Wetters den möglichen Törnplan.
Es folgt die Sicherheitseinweisung. Es ist 11.20 Uhr, als wir uns von Oslo verabschieden.
Wir legen ab und machen noch eine kleine Stadtrundfahrt durch den Osloer Hafen.
Als wir aus der Abdeckung der Inseln freikommen, setzen wir unsere Genua und gehen auf Kurs. Der Wind ist wechselhaft und mit Böen ausgestattet. Kurzzeit überlegen wir, das Großsegel hinzu zu nehmen, lassen es jedoch sein, als der Südwind mit 5 Windstärken und weitren Böen um die Ecke weht. Wir können entspannt einen schönen Amwindkurs halten und kreuzen aus dem inneren Oslofjord südwärts hinaus.
Erst kurz vor dem heutigen Tagesziel bergen wir die Genua und motoren gegen Strom und Wind zum Hafen. Wir gehen längsseits an den Schwimmsteg.
Es ist 17.00 Uhr. Wir genießen unseren ersten Anleger und gehen auf Erkundungstour auf dieser ehemaligen Festungsinsel mit viel geschichtlichem Potential…
12.09.2023 Oscarsborg nach Fredrikstad 40,0 sm
Der Südwind bleibt uns fast die ganze Nacht erhalten. Wir liegen jedoch ruhig und sicher an diesem besonderen Ort.
Der Morgen beginnt wieder einmal mit einem Bad im Meer und der weiteren Morgenroutine.
Der Wetterbericht verspricht drehenden Wind auf Nordwest und Sonne. Wir legen um 09.40 Uhr ab und sind unterwegs.
Der Wind hat schon gedreht, schwächelt aber noch ein wenig. Später können wir die Segel setzen und sind gut mit Raumschot unterwegs. Erst als wir denn Oslofjord verlassen, wird der Wind wieder weniger. Die alte Dünung von gestern ist noch vorhanden und wir fangen an ganz schön durch die See zu dümpeln. So bergen wir notgedrungen die Segel und motoren weiter bis Fredrikstad. Wir haben von einer neuen Marina gelesen auf der Westeinfahrt direkt vor der ersten Brücke. Wir fahren gegen die Strömung des Flusses Richtung Norden und sind um 17.00 Uhr fest.
Wir sind fast die einzigen Gäste hier, machen uns ehrlich und gehen in das nahegelegene Zentrum der Stadt, wo wir ein letztes Mal in diesem Jahr in Norwegen essen gehen. Morgen werden wir eine neue Gastlandflagge setzen und weiter der schwedischen Westküste Richtung Süden folgen…
13.09.2023 Fredrikstad nach Nordkoster/Bopollen 23,0 sm
Da unsere heutige Tagesetappe nicht so lang ist, gibt es nach unserer Morgenroutine noch etwas Freizeit in Fredrikstad.
Die Sonne scheint, der Wind kommt aus nördlicher Richtung und das morgendliche Bad im Fluss macht fit für diesen Segeltag.
Um 11.15 Uhr legen wir ab. Nach alles aufgeklart ist, setzen wir die Genua und segeln flussabwärts Richtung Skagerrak. Der Strom hilft ein wenig, so, dass wir zügig auf die See kommen, dort setzen wir zusätzlich unser Großsegel. Mit gutem Raumschotkurs folgen wir dem Fahrwasser zwischen den Außenschären vor der Küste Richtung Süden. Am frühen Nachmittag passieren wir die norwegisch-schwedische Seegrenze und wechseln unsere Gastlandflagge.
Unser erster schwedischer Leuchtturm wird an Backbord passiert, dann segeln wir schon in die Inselwelt des Koster-Archipels.
Im Kostersund kurz vor unserem Zielhafen bergen wir die Segel und legen an.
Es ist 16.30 Uhr und ein schöner Segeltag findet bei einem guten Anleger seinen ersten Abschluss. Natürlich ist ein Inselspaziergang auf Nord Koster Pflichtprogramm, um einen ersten Eindruck von dieser bezaubernden Inselwelt zu bekommen…
14.09.2023 Nordkoster/Bopollen nach Hunnebostrand 35,5 sm
Erneut weckt uns die Sonne. Ein kurzes Morgenbad im Meer erfrischt und macht fit für den Tag. Wir frühstücken und besprechen den heutigen Törnabschnitt. Wir wollen auf Grund der Windsituation den noch nördlichen Wind ausnutzen und weit nach Süden kommen. Trotzdem soll die Schärenlandschaft nicht zu kurz kommen.
Um 09.30 Uhr legen wir ab.
Wir passieren Südkoster und setzen die Segel. Wir können über 11 Seemeilen den Wind nutzen, bevor er schwächelt und auf Südost dreht. Die letzten Meilen motoren wir zu unserem ersten Tagesziel, Fjällbacka.
Dort sind wir um 14.10 Uhr fest. Ein Spaziergang im Ort, Einkaufen und der Aufstieg in die Kungskluftan stehen auf dem Kurzprogramm.
Um 16.10 Uhr legen wir wieder ab. Wir passieren die Insel Stensholmen und damit die letzte Ruhestätte von Gorch Fock. Anschließend laufen wir in den Hamburgsund und lassen uns von dem schwedischen Ambiente verzaubern.
Es ist 18.40 Uhr, als wir unser heutiges Tagesziel erreichen, Hunnebostrand.
Noch scheint die Sonne, wir klaren auf und gehen heute Abend wieder einmal Essen in dem gemütlichen Lokal am Hafen…
15.09.2023 Hunnebostrand nach Marstrand 44,0 sm
In der Nacht hat es angefangen zu regnen. Wir stehen auf, machen uns klar für den Tag und legen um 09.00 Uhr im Nieselregen sowie mit südlichen frischen Wind an.
Der Wetterbericht prognostiziert uns den ganzen Tag Regen und frischen Südwind, welche erst zum Abend abklingen soll.
Ein letzter Blick auf Hunnebostrand, dann biegen wir in den Sotekanal ein.
Kurz vor der Brücke klappt der Funkkontakt mit dem Brückenwärter und die Brücke öffnet sich wie von Geisterhand. Es ist 09.35 Uhr, als wir die Brücke passieren. Wir motoren weiter gegen Regen, Wind und Strom und fahren für eine kurze Stippvisite in den Hafen von Smögen ein.
Dort wenden wir, setzen unsere Genua und können ein wenig und diesen rauhen Bedingungen segeln. Es werden insgesamt 10,5 Segelmeilen, bevor wir vor Lysekil erneut den Motor starten. Mit frischen Wind von vorne und viel Regen motoren wir durch die vielfältige Schärenlandschaft.
Erst zum Nachmittag beginnt der Himmel aufzuklaren und die Sonne gewinnt die Oberhand. Wir erreichen bei schönstem Wetter Marstrand, finden einen geschützten Liegeplatz und parken rückwärts am Schlengel ein. Es ist 17.50 Uhr, als wir fest sind.
Das Anlegebier schmeckt allen nach diesem abwechslungsreichen Tag, unsere Segelkleidung ist durch die Sonne inzwischen auch wieder trocken und so steht einem schönen Abend in Marstand nichts mehr im Wege…
16.09.2023 Marstrand nach Göteborg 29,5 sm
Es hat nicht mehr geregnet und die Sonne kämpft um ihr Recht, alleine am Firmament zu stehen. Wir machen unsere Morgenroutine, der Skipper nutzt das kommunale Freibad und wir frühstücken anschließend gemeinsam.
Da heute die Etappe etwas kürzer ist, beschließen wir noch einmal einen Landeinfall auf Marstrand zu unternehmen. Die Magie des Ortes, der Natur und der alten Festung muss einfach erlebt werden.
Es ist 11.00 Uhr, als die Crew wieder an Bord ist. Die Sonne ist noch am Kämpfen, wir haben inzwischen guten südlichen Wind und legen ab.
Zunächst passieren wir die südliche und damit schmale Ausfahrt und sind wie immer fasziniert von der Landschaft.
Nach drei Seemeilen setzen wir die Genua und gehen auf einen Hoch-am-Windkurs durch die Schärenlandschaft.
Wir können unseren südlichen Generalkurs gut aufkreuzen und unterbrechen unseren Segeltörn nur bei den Fähren nach Öckerö. Anschließend wird wieder gesegelt.
Erst kurz vor der gewaltigen Göteborger Hängebrücke bergen wir die Segel. Der Wind schwächelt, der Gegenstrom aus der Göta Alv fängt an uns auszubremsen und ab der Brücke gibt es sowieso ein Segelverbot.
Wir genießen die Einfahrt, engagieren uns mit den großen Fähren und sind gegen 17.30 Uhr vor Lilla Bommen, dem zentralen Seglerhafen in Göteborg. Die Fahrgastschifffahrt sorgt noch für zusätzlichen Strom beim Anlegen, so, dass wir zunächst warten, bis wir etwas Ruhe haben, d.h. die Fahrgastschiffe wieder abgelegt haben. Um 17.45 Uhr sind wir fest.
Wieder ist eine Törnwoche vorbei. Wir zelebrieren unseren Anleger und bereiten unser letztes gemeinsames Abendessen, diesmal an Bord, vor. Die Sonne sorgt inzwischen für wunderschöne Lichtspiele, so dass der Blick aus dem Cockpit einfach sprachlos macht…