09.06.2024 Brønnøysund nach Rørvik 47,0 sm
Die Sonne scheint und damit beginnt der Morgen auch recht früh.
Nach dem Frühstück und dem Aufklarieren lege ich um 07.35 Uhr ab. Der erste Weg führt zur Tankstelle, wo zunächst einmal der Diesel aufgefüllt wird.
Um 08.00 Uhr ist alles erledigt und ich bin unterwegs. Aus Mangel an Wind wird zunächst gemotort.
Brønnøysund bleibt im Norden zurück, vor mir taucht das Bergmassiv des Torghattan auf.
Natürlich nehme ich mir die Zeit für einige Fotos und den Versuch, das Abendessen zu bereichern. Es wird ein Dorsch, welcher heute Abend in die Pfanne kommt. Nach 18 Seemeilen kommt Wind auf.
Der Himmel hat inzwischen seine Farbe leicht verändert und deutet den nächsten Wetterumschwung an.
Die Genua wird gesetzt. Der böige Wind kommt aus Südost, so dass ich bis vor Rørvik segeln kann.
Inzwischen hat der Wind auf fünf Windstärken (in Böen bereit bis 6) zugelegt und „unterstützt“ damit das Anlegemanöver in Rørvik. Der freie Liegeplatz liegt natürlich in Lee des Steges mit wenig Platz. Somit gelingt es nur mit Hilfe von freundlichen Seglern, so halbwegs gut an den Steg zu kommen. Nach dem Fest wird dann Schön gemacht. Als wir gut vertäut sind, bedanke ich mich bei meinen Helfern mit einem Anlegeschluck.
Da für die kommenden Tage eine Starkwindwarnung von Südwest bis West Sieben bis Acht angesagt ist, wird das Wochenende sicherlich ein Hafenwochenende. Vor uns liegt im nächsten Törnabschnitt die Follabucht und dort empfehlen unsere norwegischen Freunde viel Umsicht und warnen von extremen Seegangsverhältnissen…
10.08.2024 Rørvik Hafentag
Es ist wie angekündigt gekommen. Das Starkwindgebiet hat uns fest im Griff, und das alles mit viel Regen. Wir liegen geschützt im Hafen und haben zunächst noch südliche Winde, welche das Liegen ein wenig unruhig machen, jedoch alles ist sicher. Später dreht der Wind auf Südwest und wir sind sozusagen ein wenig im Windschatten.
Zwischendurch kommt auch mal die Sonne zum Vorschein und macht ein wenig Hoffnung…
Klar ist jedoch auch, dass dieses Wetter frühestens am Montag vorbei ist…
11.08.2024 Rørvik Hafentag
Heute Nacht hat der Wind noch etwas zugelegt. Jetzt kommt er aus West und wir kommen gut klar damit. Die Wetteraussichten für heute sind noch schlechter als Gestern, aber mit einem Hoffnungsschimmer für die kommende Woche.
Hier mal ein Auszug unserer Metereologen (www.yr.no, www.windy.com, www.barentswatch.no).
12.08.2024 Rørvik nach Vingsand 39,0 sm
Die Meteorologen haben es angekündigt, nur das Wetter tut sich noch etwas schwer. Es soll besser werden. Der Tag beginnt weiterhin mit Regen und Wind, nur das die Böen nicht mehr so stark sind.
Im Hafen hat bereits „reges“ Treiben begonnen, die erste Yacht hat Rørvik bereits um 06.00 Uhr Richtung Süden verlassen. Gegen 08.00 Uhr folgen weitere Yachten. Ich checke noch einmal alles durch und löse um 10.00 Uhr die Leinen.
Es nieselt, wir haben drei bis vier Windstärken im Hafen mit Böen um Sechs. Die Windrichtung ist weiterhin Südwest bis West.
So motore ich Richtung Südwest in die bekannte Foldabucht. Mit jeder Meile Richtung Südwest nimmt die Dünung zu. Der Wind hat inzwischen auch wieder fünf bis Sechs Windstärken erreicht, weht jedoch konstanter, kaum noch Böen, dafür nieselt es kräftig weiter.
Ich setze die Genua im 2.Reff und bleibe unter Motor, da ich sonst die Höhe nicht so richtig halten kann. Vor mir ist eine norwegische Yacht, welche auf einen der inneren Wege entlang der Foldabucht abbiegt. Mir ist dieser Kurs zu sehr Legerwall, so das ich beschließe, das das tiefe Wasser das bessere Wasser ist und bleibe draußen. Zwar nimmt der Seegang noch zu. Es ist jedoch eine lange Welle mit Dünung und die Windsee nimmt kontinuierlich ab, da sich jetzt die Wetterbesserung abzeichnet. Der Regen hört auf, der Wind geht auf drei bis vier Windstärken zurück und der Himmel klart auf. Jetzt ist es nur der berühmt, berüchtigte Seegang in der Bucht, der jedoch unter diesen Bedingungen schon nicht mehr ganz so gefährlich ist. Natürlich ist dieser Seegang kein Seegang für den Autopiloten, so dass ich die ganze Zeit per Hand steuere.
Gegen 16.00 Uhr habe ich die Foldabucht passiert und kann wieder in die geschützte Inselwelt einlaufen. Die See beruhigt sich, der Wind geht markant zurück und durch eine lange, flache Dünung geht es geschützt in Richtung des heutigen Zielhafens.
Dort bin ich um 17.45 Uhr fest. Es liegt noch eine weitere Yacht hier, ansonsten ist dies hier genau das richtige Feeling nach einer solch schaukligen Überfahrt. Das Anlegebier schmeckt.
Und die Ruhe im Hafen bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung, bereits heute auszulaufen und weiter zu fahren…
13.08.2024 Vingsand nach Kongsvoll 61,5 sm
Heute klingelt der Wecker bereits um 06.00 Uhr. Das Frühstück wird angerichtet und die Yacht klar gemacht. Um 07.00 Uhr lege ich ab.
Es ist kaum Wind, jedoch habe ich immer zwischen den Tälern in den Fjorden segelbare Abschnitte. Ansonsten überwiegt jedoch auch heute wie gewohnt der Klang des Motors. So heißt es Genua raus, segeln, Genau rein, Motor an. Und das geht bis in den Nachmittag hinein, dann hat sich das Windthema erledigt.
Unser Kurs führt uns durch das innere Fahrwasser, wo wir unter anderem auch die markante Engstelle im Stocksund erneut vor uns haben. Es ist Angelzeit, zwei Makrelen verhindern heute, dass der Blinker zum Dorsch runterkommt. Aber frische Makrelen haben auch etwas an sich…
Ein sehr markanter Leuchtturm, das Leuchtfeuer Kjeungskjær, weist darauf hin, dass wir jetzt in der Region des Trondheimfjordes und der Trondheimsleia angekommen sind.
Gegen 18.30 Uhr laufe ich langsam in die Bucht von Kongsvoll ein. Ich bin die einzige Gastyacht hier und finde einen ruhigen und geschützten Liegeplatz im inneren Teil des Hafens. 18.45 Uhr verstummt der Motor und die Ruhe der Bucht beginnt zu wirken.
So soll es heute auch bleiben, jedes andere Geräusch würde dieses entspannte Ambiente zerstören…
14.08.2024 Kongsvoll nach Kristiansund 56,0 sm
Heute werde ich ohne Wecker wach. Es ist trotzdem 06.00 Uhr. Und noch scheint die Sonne verwaschen am Himmel.
Das Morgenprogramm lautet Frühstück, Aufklaren, Duschen und Bootstankstelle besuchen und auftanken. Alles ist um 08.00 Uhr erledigt. Ich lege ab und bin wieder unterwegs.
Die Trondheimsleia liegt fast spiegelglatt vor mir. Jedoch soll es heute noch regnen und auch etwas Wind aufkommen.
Am Horizont südwestlich von mir zeichnet sich auch schon etwas ab. Am Nachmittag ist der Himmel komplett bezogen und es sieht nach Regen aus. Dazu beginnt der Wind, natürlich aus der Richtung, in wir fahren wollen. Die Wellen folgen recht schnell dem Wind und so werden die letzten drei Stunden dann doch wieder etwas spannend. Es gibt jedoch eine kurze Entlastung betreffs des Seegangs, ich fahre durch das schmale Schärenfahrwasser von Ringholmen, den Hammarsunda.
Als ich die Inselwelt verlasse, geht es im Talgsjøen für gute zwei Seemeilen noch einmal richtig zur Sache. Gegen 18.30 Uhr laufe ich in die Inselwelt Kristiansund ein. Die Liegeplatzsuche ist relativ einfach, ich lege mich direkt in den Stadthafen, natürlich in kürzester Distanz zum Supermarkt. Um 19.00 Uhr bin ich fest und eingecheckt.
Das Anlegebier wird geöffnet und schmeckt wie immer sehr gut. Natürlich vergesse ich Rasmus nicht, auch wenn er manchmal recht widerspenstig ist. Und ganz zum Schluss dieses Tages, als ich fest bin, fängt es an zu nieseln…
15.08.2024 Kristiansund nach Molde 49,0 sm
Der morgendliche Blick auf das Wetter und das „rege“ Treiben in Kristiansund (es sind bereits einige Yachten Richtung Süden ausgelaufen) diktieren den Start in den Tag. Frühstück um 07.00 Uhr und um 08.00 Uhr noch schnell ein Brot einkaufen.
Dann lege ich auch ab. Heute soll die Hustadvika noch normale Bedingungen haben, das bedeutet, wir haben nur die alte Dünung der vergangenen Tage.
Nachdem ich Kristiansand eigentlich viel zu schnell verlassen habe, setze ich den Kurs direkt in die Hustadvika ab. Mit mir sind noch drei weitere Yachten unterwegs.
Die Hustadvika zeigt sich friedlich und von ihrer besten Seite.
Wir passieren das markante Leuchtfeuer Hestskjæret und sind somit mit drin in diesem respektablen Seegebiet.
Der Himmel ist bezogen und das Bild der See spricht seine eigene Sprache. Gegen Mittag kommt die erste Windwarnung über Funk. Später fängt es an zu nieseln. Es ist 14.00 Uhr, als ich den Kurs wieder in die Inselwelt Norwegens ändere. Ich passiere Bud und entscheide mich weiterzufahren, da für Morgen Süd, bis Südwest mit Sieben Windstärken angekündigt sind. Dann bin ich dort bestimmt nicht am richtigen Ort, um weiterzufahren. Somit geht es weiter, gleich bis Molde.
Inzwischen nimmt der Wind bereits zu und hat in den Böen schon wieder Stärke Sechs. Und es soll noch mehr kommen.
Es ist 17.30 Uhr, als ich das markante Hotel in Molde passiere und weiterfahre bis zum Gasthafen des Molde Båthavnlag nahe des Flugplatztes. Um 17.55 Uhr bin ich fest am Gaststeg und eingecheckt. Es regnet weiter, das stört jedoch nicht weiter. Der neue Etappenzielhafen ist erreicht, zwar etwas früher, dafür aber ohne Risiko und Starkwind und Sturm…
Und Morgen ist dann Hafentag, etwas ausruhen, die Gegend erkunden, Yacht aufklaren und was einem sonst noch so in den Sinn kommt…
16.08. und 17.08.2024 Molde Hafentag
Es war die richtige Entscheidung, bereits etwas früher hier in Molde anzukommen. Das Wetter an der Außenküste spricht seine eigene Sprache. Selbst hier im Fjord bekomme ich immer noch etwas mit davon, auch wenn in abgeschwächter Form.
Dafür ist jedoch der Gasthafen des Molde Båthavnlag nicht die schlechteste Wahl für etwas Entspannung und dem Abwettern…
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