08.06.2024 Florø nach Sandshamn 58,0 sm
Heute ist der offizielle Crewwechseltag.
Da die neue Crew jedoch schon an Bord ist, nutzen wir den Vormittag zum Einkaufen und Klarschiff machen und entscheiden uns für eine vorfristige Weiterfahrt Richtung Norden. Das Tagesziel soll Måløy sein, ein guter Ausgangspunkt für die Passage des Vestkapp Norwegens, Stadlandet, eines der gefährlichsten Seegebiete dieser Welt…
Um 11.35 Uhr legen wir ab. Vor Florö gibt es eine größere Wasserbaustelle, mit zwei Baggern und dem zugehörigen Schiffsverkehr, die wir durch eine engere Passage nach Norden sicherheitshalber umfahren. Anschließend setzen wir die Segel und gehen auf Kurs. Dreieinhalb Seemeilen später geht unser Diesel wieder an. Der Wind ist so schwach und der Gezeitenstrom gegen uns. Den Motor machen wir bis zu unserem heutigen Tagesziel nicht mehr aus.
Wir passieren traumhafte Fjordlandschaften, haben regen Schiffsverkehr und sind gegen 17.00 Uhr vor Måløy.
Der Blick auf die Wetterkarte, das Querchecken mit anderen Wetterdiensten und die Aussichten für die kommenden Tage lassen uns die Entscheidung leichtfallen, wir fahren weiter und runden heute noch das respektable Vestkapp.
Draußen erwarten uns eine Dünung von bis zu zwei Meter und kaum Wind. Vor uns fährt eine weitere Segelyacht und uns kommen Sportboote und Berufsschifffahrt entgegen.
Um 19.48 Uhr sind wir auf der Position 62°10,2‘ N, 005°03,7‘ E. Das Leuchtfeuer Buholmen liegt Steuerbord querab und wir haben das Vestkapp passiert.
Ab jetzt geht es wieder auf nordöstliche Kurse. Die Dünungswellen laufen aus unterschiedlicher Richtung auf und ergeben einen kabbeligen Seegang, der jedoch verkraftbar ist, da die Wellen lang sind und die Windsee fehlt.
Unser neues Tagesziel aus Sandshamn auf Sandsøya. Wir erreichen den Hafen gegen 22.45 Uhr uns sind kurze Zeit später längsseits am Schwimmsteg fest. Kaum Wind; dafür erneut Regen.
Den Anleger genießen wir bei uns an Bord und ich kann der Crew die Urkunde für die erfolgreiche Passage des Vestkapps aushändigen…
09.06.2024 Sandshamn Hafentag
Wir haben ausgeschlafen und frühstücken spät. Der Blick auf das Wetter und die Geräuschkulisse an Deck sprechen eine eigene, eindeutige Sprache. Es windet und regnet…
Damit ist das eingetroffen, was wir gestern bereits in der Vorschau gesehen haben, in den nächsten Tagen wird es eine Passage um Stad nicht geben. Wir haben also alles richtig gemacht und für uns einen Vorsprung betreffs unserer weiteren Route herausgefahren. Da der Regen heute nicht aufhört, werden wir nicht weiterfahren.
Da wir inzwischen die Hafenlage ein wenig erkundet haben, beschließen wir noch einmal umzuparken an einen ruhigeren Liegeplatz im inneren Hafenbereich.
Wir nutzen kurze Regenpause für einen kleine Spaziergang und einen Angelversuch. Der Angelversuch ist erfolgreich.
Heute Abend gibt es für beide Crews Fisch satt auf Gemüsebett.
10.06.2024 Sandshamn nach Ålesund 34,5 sm
Der Wind hat zum Morgen hin nachgelassen. Dafür sieht der Himmel jedoch immer noch regnerisch aus. Das Windmessgerät hat als Windspitze 35,9 Knoten aus Nord angezeigt in Nacht.
Das Gespräch mit dem Hafenmeister ist entspannt und endet mit dem Hinweis, dass jetzt das schlechte Wetter vorbei sei. Es wird besser.
Wir frühstücken und bereiten uns für den heutigen Tag vor. Ein kurzes Gespräch mit unserem Flottenschiff, das sind wir klar zum Ablegen.
Um 09.50 Uhr legen wir ab. Gleich hinter der Molde setzen wir die Genua. Eine halbe Stunde später bergen wir die Genua und fahren mit Motor weiter. Wir haben gerade mal eine Seemeile unter Segeln geschafft…
Wir fahren die innere, längere Route nach Ålesund, da draußen immer noch guter Seegang herrscht und viel Wind den Ton angibt. Zwischendurch nieselt es immer wieder einmal, das macht jedoch dieser bezaubernden Landschaft keinen Abbruch, die Fjorde haben bei jedem Wetter ihren eigenen Reiz…
Gegen 16.30 Uhr liegt Ålesund voraus. Wir bereiten das Anlegemanöver vor, aufen ein und machen zunächst eine Ehrenrunde im Hafen. Erneut gibt es kein Liegeplatzproblem. Wie fahren zunächst jedoch zur Tankstelle und bunkern voll. Anschließend legen wir direkt im inneren Hafenbereich In bester Lage an und machen fest. Es ist 17.20 Uhr, als der Motor verstummt.
Nach dem obligatorischen Anleger bereiten wir unser Abendessen vor. Anschließend gehört der Rest des Tages dieser schönen Stadt, die so ganz anders, nicht norwegisch, rüberkommt mit ihrer Jugendstilarchitektur und damit einen ganz besonderen Reiz hat…
11.06.2024 Ålesund nach Molde 35,5 sm
Eine ruhige Nacht liegt hinter uns und das Wetter sieht nach Wetterbesserung aus. Nach dem Frühstück geht es noch einmal einige Schritte in die Stadt, unteranderem auch zum Vorräte auffüllen.
Um 11.00 Uhr verabschieden wir uns von Ålesund und laufen aus.
Der Wind kommt aus nördlicher Richtung, so dass wir zunächst einige Meilen mit Motor unterwegs sind. Eineinhalb Stunden später setzen wir die Genua.
Jetzt sind wir auf nordöstlichen bis östlichen Kursen und können gut segeln. Sogar die Sonne lässt sich immer öfters blicken und macht Hoffnung für die kommenden Tage.
Im Moldefjord wird der Wind immer schwächer, so dass wir gegen 17.00 Uhr den Motor wieder einsetzen. Die letzten Meilen gehen als Motormeilen in das Logbuch.
Um 18.35 Uhr sind wir fest in Molde. Mit uns liegen jetzt drei Gastyachten im Hafen…
Wir checken ein und genießen unseren Anleger für diesen abwechslungsreichen und schönen Tag an Norwegens Küste. Und natürlich gehört der Landeinfall mit zum Programm…
12.06.2024 Molde nach Håholmen 34,0 sm
Gestern Abend konnten wir erstmalig auf dieser Reise das kleine Spektakel der Hurtigruten live erleben.
Zunächst ist ein Schiff der neue Linie Havila Kystruten eingelaufen und als es Molde wieder verlassen hat, ist die „Richard Whith“ der Hurtigruten eingelaufen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, diese traditionsreiche Schifffahrtsroute live mitzuerleben.
Der Morgen begann mit einer weiteren Überraschung, der Blick aus dem Salon wurde durch ein monströses Schiff der MSC-Line etwas eingeschränkt.
Wir frühstücken und bereiten uns auf das Ablegen vor. Während unser Flottillenschiff noch aus dem Gasthafen auslaufen kann, müssen wir etwas warten. Der Schlepper für das Kreuzfahrtschiff hat abgelegt und die Fähren sind auch in diesem Moment unterwegs.
So warten wir, bis sich das Puzzle aufgelöst hat und sind unterwegs.
Es ist 10.05 Uhr, als wir Molde verlassen. Wir haben kaum Wind und in der Hustadvika erwartet uns noch alte Dünung. So haben wir uns entschieden, den inneren Weg entlang der Hustadvika zu fahren. Er ist navigatorisch etwas anspruchsvoller, führt er doch durch zahlreiche Riffe, Felsen und kleine Inseln hindurch. Er ist aber bei guter Wetterlage sicher befahrbar. Natürlich segeln wir diesen Kurs nicht. Wir passieren später die berühmte Atlantikroute, die Straße, welche unsere norwegischen Freunde vor Jahren für die Landtouristen gebaut haben, damit sie ein wenig Atlantik und Inselfeeling erleben können. Dann fahren wir durch die schmale Inselwelt nach Håholmen, der Insel, auf der Ragnar Thorseth nach seiner berühmten Weltumseglung 1983-1986 mit einem Wikingerboot für einige Jahre heimisch geworden ist.
Es regnet wieder beim Anlegen, jedoch stört uns das nicht wirklich, zumal es den ganzen Tag ein anderes, besseres Wetter gewesen ist.
Um 16.45 Uhr sind wir fest. Ich fühle mich wohl hier und stelle fest, das sich seit meinem ersten Besuch 2011 äußerlich wenig verändert hat. Es ist einfach schön hier und ein guter Platz zum Verweilen. Und wir kommen sofort ins Gespräch mit unseren norwegischen Gastgebern…
13.06.2024 Håholmen nach Kristiansund 25,0 sm
Die Sonne weckt uns am Morgen und läutet einen schönen Tag ein.
Wir frühstücken und nutzen die Zeit noch ein wenig für einen Spaziergang über die Insel.
Es folgt ein kurzes Briefing mit unserer anderen Crew, dann bereiten wir uns für das Ablegen vor.
Um 11.10 Uhr sind die Leinen gelöst und wir verabschieden uns von Håholmen. Langsam motoren wir durch die spannende Ausfahrt und stoppen vor der Kulisse der berühmten Atlantikstrasse zu einem Angelstopp.
Nach zehn Minuten brechen wir ab und passieren die Brücke (Durchfahrtshöhe 23 m) für die Passage durch die Fjordlandschaft südlich der Hustadvika. Wir finden eine weitere vielversprechende Angelstelle und versuchen es noch einmal, diesmal mit Erfolg. Heute Abend gibt es Dorsch…
Da wir derzeit unter Hochdruckeinfluss liegen, schwächelt der Wind ein wenig, so dass wir mit motor die ganze Passage absolvieren.
Vor Kristiansund treffen wir auf die „Vesteralen“, ein weiteres Schiff der Hurtigroute.
Gemeinsam laufen wir in Kristiansund ein und machen kurze Zeit nach der „Vesteralen“ im Gasthafen fest.
Unsere Törnyacht ist bereits fest. Wir genießen unseren Anleger und gehen noch einmal shoppen, da in den kommenden Tagen nicht sicher ist, ob wir immer einen Supermarkt in der Nähe haben…
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