Logbuch Tromsø nach Svolvær

20.07.2024      Tromsø Hafentag

Heute findet wieder ein Crewwechsel statt. Wir frühstücken noch einmal gemeinsam, dann wird es auch Zeit, Abschied zu nehmen. Der weitere Tagesverlauf ist geprägt durch das Yacht aufklaren.

Nachdem die Yacht klar für den nächsten Törnabschnitt ist, nutze ich die Zeit noch einmal für einen kurzen Landgang in Tromsø.

Gegen Mittag bekommt die Stadt hohen Besuch. Die „NORGE“, die norwegische Königsyacht, läuft ein und die Flagge des Königs weht im Topp.

Später ist dann auch die neue Crew komplett. Wir machen einen Begrüßungskaffee, checken ein und gehen Einkaufen für die kommenden Tage. Der Rest des Tages gehört noch einmal diesem vielfältigen Ort, bevor wir morgen wieder mit südlichem Kurs unterwegs sind…

21.07.2024      Tromsø nach Finnsnes          37,0 sm

Die Bordroutine ist eingekehrt. Wir frühstücken um 08.00 Uhr. Anschließend machen wir klar Schiff und eine kleine Sicherheitseinweisung. Der Blick auf das Wetter stimmt uns zumindest betreffs des Sommers optimistisch, was den Wind betrifft, sind die Aussichten eher mäßig. Für unseren Zielhafen gibt es eine erste Waldbrandwarnstufe…

Um 09.35 Uhr legen wir ab. Ein letzter Blick auf unseren gastgebenden Hafen, dann passiere wir die Yacht des norwegischen Königs.

Unser Kurs führt uns jetzt wieder südwärts.

Im Rystraumen am Eingang zum Straumsfjorden, erleben wir live, was passiert, wenn das Tidengeschehen etwas einfacher betrachtet wird. Wir haben eine gewaltige Strömung, natürlich von vorne, Stromwirbel wechseln geben sich die Hand und wir sind zeitweise mit 1,5 Knoten trotz Maschine unterwegs. Dann wird es wieder etwas breiter und natürlich auch tiefer und alles ist wieder moderat. Irgendwann später ist der Wind zurückgekehrt und lässt und wirklich fünf Seemeilen segeln. Anschließend folgt wieder der Motor, das bleibt bis zu unserem heutigen Etappenziel so, auch wenn zwischenzeitlich eine Windbö besseres vermuten lässt.

Um 18.00 Uhr sind wir in Finnsnes fest. Der Hafen ist diesmal etwas besser belegt als bei unserem letzten Besuch, wir finden jedoch für beide Schiffe einen Liegeplatz. Es folgt das Anlegezeremoniell und die Vorbereitung für unser Abendessen (Dorschfilet auf Gemüse, gedünstet…)

22.07.2024      Finnsnes nach Harstad          45,0 sm

Wir frühstücken an Deck und beeilen uns damit, weil sonst unsere Butter zur Flüssigware wird. Die Sonne scheint bereits am Morgen in voller Stärke.

Ein kurzer Einkauf folgt, dann legen wir wieder ab. Es ist 10.00 Uhr.

Wir passieren die Brücke nach Senja und sind wieder unterwegs. Das Meer ist spiegelglatt.

Wir machen einen Angelstopp und versorgen uns für das heutige Abendessen.

Das Wetter ändert sich den ganzen Tag nicht mehr. So wird es ein kompletter Motortörn.

Es ist 19.00 Uhr, als wir in Harstad am leeren Gaststeg fest sind. Später kommt noch eine weitere Yacht hinzu, jedoch bleibt es überschaubar ruhig. So endet dann auch der sonnengeprägte Tag entspannt mit einer geschafften Crew an Bord…

23.07.2024      Harstad nach Lødingen         35,0 sm

Es ist warm, aber die Sonne wird durch eine Vielzahl von Wolken verdeckt. Ein kurzer Wetterumschwung kündigt sich an, ab Nachmittag soll es regnen…

Wir halten uns an unseren Tagesablauf, frühstücken und klaren auf. Dann gibt es noch einmal einen Creweinkauf, da wir nicht genau wissen, ob unsere nächsten erreichbaren Reiseziele auch Nachrüstmöglichkeiten haben. Es wird 10.40 Uhr, bis wir die Leinen lösen.

Noch ein letzter Blick auf Harstad, welches uns so super willkommen geheißen hat, dann motoren wir durch die Inselwelt Richtung Süden. Wir wollen die Windstille nutzen, um unser Abendessen zu beschaffen, werden jedoch durch ein anderes Highlight komplett abgelenkt, wir sehen Zwergwale. Wir beobachten und tasten uns langsam ran, dann geht der Motor aus. Als Dank erleben wir einmalige Momente auf dem Meer…

Später sind wir wieder unterwegs. Der ausgefallene Angelstopp wird nachgeholt.

Wir passieren die Brücke, welche Harstad mit dem Festland und dem Flughafen verbindet, und können die düsenartigen Winde zum Segeln nutzen.

Erst in der Einfahrt zum Sandtorgstraumen bergen wir die Segel, da unser Kreuzkurs rückwärts verlaufen würde, so stark ist der Gegenstrom.

Unter Motor, mit zeitweise 1,4 Knoten fahren wir gegen den Gezeitenstrom. Später, als der Strom wieder breiten wird, relativiert sich das Ganze, nur das der Wind weiter von vorne kommt. Dazu kommt einsetzender Regen, welcher zunächst schauerartig über uns kommt. Vier Stunden später sind wir in Lødingen und machen am Gaststeg fest. Es ist inzwischen 19.20 Uhr. Unsere Flottillenyacht folgt kurze Zeit später.

Ein abwechslungsreicher Tag auf See findet in der Ruhe an der Pier sein wohlverdientes Ende. Der Anleger schmeckt und auch unser Abendessen ist von bester Qualität (Zweigänge-Fisch-Menü…)

Der anhaltende Regen stört uns nicht, so klingt dieser Tag gemütlich an Bord aus…

24.07.2024      Lødingen nach Risvær          28,0 sm

Es hat die ganze Nacht geregnet und wir hatten ein wenig Wind. „LAMANTijN“ hat die ganze Nacht im Takt der leichten Dünung geschaukelt, aber unser Liegeplatz war save und die Gezeiten haben uns nicht gestört, die Wassertiefe hat auch bei Niedrigwasser ausgereicht. Wir frühstücken wie gewohnt um 08.00 Uhr, finden die Fazilitäten für das normale morgendliche Tagesgeschäft auf dem Wohnmobilparkplatz im nahen Bootsverein und nehmen als Erfahrung mit, dass für unsere Yachtgröße bei Bootsverein einfach kein Platz ist…

Um 10.20 Uhr legen wir ab. Zunächst ist es noch stark bewölkt und sieht nach Regen aus. Jedoch bleibt der Regen aus und es lockert langsam auf. Wir können die Segel setzen und gehen auf Kurs. Später hilft erneut der Motor, jedoch nutzen wir jede Gelegenheit zum Segeln. Ein Zwergwal kreuzt wieder unseren Weg, jedoch reicht es diesmal nicht für einen Fototermin.

Gegen 15.20 Uhr bergen wird die Segel und motoren die letzten sechs Seemeilen bis Risvær. Wir fahren vor die nördliche Einfahrt in den schmalen Sund und tasten uns langsam hinein. Der Gastschwimmsteg hat Platz für beiden Yachten und es ist tief genug. Wir legen an und fühlen uns von dem Ambiente dieser Insellandschaft gefangen.

Die Hafengebühr begleichen wir im Restaurant, Abendessen gibt es an Bord. Anschließend folgt die Entdeckung dieser schönen Inselwelt…

25.07.2024      Risvær nach Skrova   14,5 sm

Ein sonniger Tag begrüßt uns am Morgen. Wir frühstücken im Cockpit und genießen diesen Tagesbeginn.

Das mit dem Ablegen vertagen wir auf 12.30 Uhr, da wir gerade Niedrigwasser haben und eine Wassertiefe von 1,90 m etwas eng bemessen ist für unseren Tiefgang, auch von unserer Begleityacht. Der Blick auf den Tidenkalender (leider nur noch online verfügbar mit Printfunktion) verrät uns, dass um 09.50 Uhr der niedrigste Stand erreicht ist. Wir rechnen kurz durch und legen 2,40 m als unsere sichere Wassertiefe für das Ablegen fest, also um 12.30 Uhr. Bis dahin lockt die Insel, die Sonne und natürliche eine gute Dusche und etwas Entspannung.

Um 12.40 Uhr haben wir abgelegt.

Langsam tasten wir uns durch die enge Ausfahrt und kommen gut durch. Es folgt das kleine Insellabyrinth, bevor wir tiefes Wasser erreichen. Dort versuchen wir unser Angelglück, jedoch diesmal nicht so erfolgreich. Wir verzichten auf weitere Angelversuche zu Gunsten des Segelns.

Groß und Genua bringen uns gut bis vor die Einfahrt von Skrova.

Dort bergen wir die Segel, fahren langsam durch die kleine Inselwelt in den Hafen und gehen bei unserem Begleitschiff längsseits fest. Um 17.30 Uhr haben wir unseren Zielort erreicht.

Der gemeinsame Anlegeschluck wird zelebriert, dann gibt die ersten Vorbereitungen für das Abendessen und einen ersten Landausflug…

26.07.2024      Skrova nach Svolvær            36,5 sm

Das Wetter ist wie gewandelt. Der Himmel hat sich bezogen und erste Regenschauer kündigen sich an.

Wir frühstücken und machen uns klar für unseren letzten Segeltag in dieser Törnwoche. Der Regen ist um 09.40 Uhr durch.

Wir legen ab und genießen noch einmal den Blick auf Skrova und das Spiel des Lichtes mit den Wolken.

Wir passieren die östliche Ausfahrt von Skrova.

Kurze Zeit später folgt unser erster Segelversuch. Das ganze funktioniert nur in der Kombination der Inseldurchfahrten mit ihrem „Windkanal“, dann ist wieder Flaute. So wechseln wir zwischen Segeln und Motoren.

Gegen Mittag erreichen wir eines der Highlights dieser Region, den Trollfjord. Wir fahren in den Fjord und lassen uns von der Landschaft verzaubern…

Anschließend geht es wieder auf südliche Kurse. Wir passieren die schmale Durchfahrt des Øyhellesundet und machen zur richtigen Zeit, es ist fast Hochwasser und damit ist die Strömung überschaubar.

Gegen 16.30 Uhr sind wir in Svolvær und fahren zur Tankstelle. Wir bunkern Diesel und fahren weiter in das Stadtzentrum. Die Liegeplatzsituation ist sehr spannend, so dass wir zwar anlegen, jedoch nicht an diesem Plätzen verweilen können, da reserviert.

Es findet derzeit das Hølla-Festival statt und damit ist eine Menge an Publikum in der Stadt. Schließlich können wir an einer Motoryacht längsseits gehen und haben somit unser Törnziel erreicht. Die Festivalmusik klingt über den Hafen und die Stadt und jeder hier scheint mit zu singen und mit zu feiern…

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