2021 – 13.06. bis 27.06.

13.-17.06.2021     Heimfahrt des Skippers für die Durchführung der 2. Impfung Corona.

17.06.2021            Rückkehr nach Aalborg

Durchgeimpft und mit digitalem Impfpass ausgestattet, kehre ich zurück an Bord. Die Bahnfahrt von Berlin nach Aalborg verzögerte sich um einiges, da noch auf der deutschen Seite jemand mit einer telefonischen Bombendrohung den Zug zum Stehen brachte. Nach entsprechenden Polizeiaufgebot ging es später weiter.

Inzwischen ist auch die andere Flottillenyacht in Aalborg eingetroffen. Ein nettes Wiedersehen bei einem guten Abendessen stehen heute noch auf dem Programm. Danach nehmen wir erneut Abschied, da jetzt die Flottillencrew nach Berlin reist, um die 2. Impfung zu erhalten. Wir treffen uns dann kommende Woche spätestens in Roskilde wieder.

Ich werde morgen früh ablegen und Kurs Greena nehmen. Am Sonntag erwarte ich meine neue Crew in Aarhus…

18.06.2021     Aalborg nach Greena     60,5 sm

Die milde Nacht und das rechtzeitige schlafen gehen sorgen für einen ausgeruhten Skipper morgens um 05.30 Uhr. Es folgt ein kurzes Frühstück, ein Telefonat mit der Eisenbahnbrücke betreffs aktueller Öffnungszeiten und ein anschließendes Klarschiff machen.

Um 06.30 Uhr lege ich ab. Ich bin bis Aarhus wieder Einhand unterwegs und möchte heute einen langen Törnabschnitt hinter mich bringen. Das Wetter scheint günstig (westliche Winde), nur die Windstärke könnte mehr sein.

Um 06.50 Uhr öffnet die Eisenbahnbrücke, wie telefonisch bestätigt. Ich bin die einzige Yacht, welche passieren möchte und winke noch einmal als Dank zum Brückenwärter hinauf. Die Straßenbrücke öffnet planmäßig um 07.10 Uhr.

Nach der Passage der Brücke werfe ich noch einmal einen Blick zurück, bedanke mich für die Gastfreundschaft der Stadt und des gastgebenden Segelvereins und gehe auf Kurs. Es bleibt zunächst ein Motorkurs.

Der Autopilot arbeitet zuverlässig und ich nutze die gewonnene Zeit für einen Yachtcheck. Nach der Passage von Hals gibt es ein zweites Frühstück. Gut gestärkt, setze ich die Segel. Es werde 2,5 Knoten über Grund und die See wird gefühlt immer glatter. Also packe ich die Segel wieder ein und fahre mit Motor weiter.

Die jetzt gewonnene Zeit widme ich mich dem Deck und unterziehe es mal einer gründlichen Reinigung. Später am Nachmittag folgt noch etwas „Büroarbeit“, bevor ich gegen 16.00 Uhr die Ansteuerung des Hafens Greena aufnehme…

Ich passiere den markanten Leuchtturm Fornæs und sehe voraus schon die Hafenanlagen von Greena. Imposante Offshore Technik liegt im Hafen.

Gegen 16.30 Uhr passiere ich die Mole des Yachthafens und finde einen guten Längsseitsliegeplatz an der Innenmole.

Nachdem Check-in gönne ich mir einen Anleger und gehe auf Erkundungstour im Hafen (Waschmaschine, Dusche etc.) Ich werde fündig und beschließe, heute noch einen Waschtag einzulegen. Damit ist die Abendgestaltung auch schon geklärt…

19.06.2021     Greena nach Aarhus     38,0 sm

Der Wind hat auf Süd gedreht und soll im Laufe des Tages ein wenig zunehmen. Das bedeutet für mich wieder ein frühes Frühstück. Um 08.00 Uhr bin ich bereit zum Ablegen und löse die Leinen.

Der Versuch zu segeln wird durch die jetzt schon vorherrschende Windrichtung zunächst gar nicht erst unternommen. Dazu ist der Wind noch zu schwach. Die Fahrt mit dem Autopiloten nutze ich für ein Reinschiff unter Deck.

Viereinhalb Stunden später setze ich die Genua. Ich habe die Insel Hjelm mit Backbord passiert und kann jetzt meinen Kurs auf West ändern.

Der Wind reicht zum Segeln. Später passiere ich den markanten Leuchtturm Sletterhage und kann ein wenig abfallen.

Der Blick auf meinen Plotter gibt ein sehr interessantes Bild. Ein ganzer Pulk von Seglern kommt mir entgegen, scheinbar eine Regatta. Später erfahre ich, dass ich das Feld der Einhandsegler der Regatta Rund Dänemark passiert habe…

Inzwischen hat der Wind gut zugenommen und ich bin flott Richtung Aarhus unterwegs. Vor dem Hafen berge ich die Genua und komme in einen sehr lebhaften Hafen (Kanus, Schlauchboote, SUP`s und kreuzende Segelfahrzeuge).

Langsam fahre ich durch den Hafen, mit Obacht vor den vielen Wassersportlern und auf der Suche nach einem freien Platz. Der Hafen scheint völlig überfüllt zu sein. Ich finde noch ein Stück Pier, was für mich in Frage kommen kann und mache mich klar zum Anlegen. Die Enge der Boxengasse lässt nur einen Versuch zu und der klappt.

Ich habe einen guten Liegeplatz für die kommenden Tage gefunden. Es sind auch viele deutsche Yachten hier und ich erfahre, das an diesem Wochenende die Race Rund Dänemark startet in den verschiedensten Klassen, damit erklärt sich auch der Belagerungszustand im Hafen und die vielen Menschen…

Der Start ist für die meistens am Montag und dann kehrt wieder etwas Ruhe ein…

Für mich beginnt morgen der neue Törnabschnitt, wieder mit Crew und dann mit dem Ziel Roskilde. Bis morgen habe ich jedoch noch ein wenig Zeit und schaue mich mal um…

20.06.2021     Aarhus Hafentag

Nachdem es gestern Abend noch ein überraschendes Wiedersehen mit einem Berliner Segelfreund gab (Teilnehmer am Race Rund Dänemark mit eigener Yacht und Crew) und wir den Abend im Cockpit haben ausklingen lassen, bereite ich heute früh die Yacht auf meine neue Crew vor.

Extra verabredet, treffen wir uns bereits um 10.00 Uhr an Bord. Das war ungewollt auch gut so, denn 15 Minuten später sah der Himmel nicht mehr freundlich aus.

Es folgte ein böiger und gewittriger Schauer, welcher sich dann in einem milden und warmen Regen wandelte, nicht nur gut für die Natur, sondern auch für mein Deck. Endlich löste sich die im Kattegat angesammelte Salzschicht und wurde zurück ins Meer gespült.

Nach dem Regen füllten wir unsere Bordbestände auf und nutzen die verbleibende Zeit für das nähere Kennenlernen unserer Gastgeberstadt…

21.06.2021    Aarhus nach Ebeltoft     23,0 sm

Der morgendliche Wettercheck macht es nicht leicht, uns zu entscheiden. Auf dem Regenradar ist eine große Regenwand zu sehen, welche eigentlich keinen Spaß macht. Wir warten zunächst und verabschieden uns von der Crew der „Xenie“, welche heute um 13.30 Uhr an die Startlinie zum Race Rund Dänemark überfährt. Insgesamt 650 sm liegen vor insgesamt fast 70 startenden Boote in drei Klassen, wobei die Klasse Single Hand bereits am Samstag mit 22 Teilnehmern auf Kurs ging…

Das Bild auf dem Regenradar entschärft sich und so entscheiden wir uns zum Ablegen. Um 09.35 Uhr sind alle Leinen gelöst. Wir klaren auf und verlassen das gastliche Aarhus.

Vorbei an den Regattateilnehmern laufen wir aus. Gleich hinter dem Hafen setzen wir die Segel und fahren zunächst sehr langsam auf die Aarhusbucht. Zeit genug, um noch einmal zurück zu schauen und ein Wiedersehen zu versprechen…

Später nimmt der Wind zu. Wir sind gut unterwegs und optimistisch, dass wir schnell zu unserem heutigen Tagesziel kommen. Acht Seemeilen später sehen wir auf dem Wasser etwas Größeres treiben.

Wir steuern vorsichtig darauf zu und entdecken eine große, schwimmende Plattform, welche sich scheinbar losgerissen hat und inmitten der Aarhusbucht so vor sich hintreibt. Im Anhang noch diverses Tau- und Buschwerk. Da wir noch keine Sicherheitsmeldung über Funk gehört haben, nehmen wir Kontakt mit der Küstenfunkstelle auf und informieren sie über dieses wracke, treibende Teil. Wir sind scheinbar die Ersten, die diese Meldung abgesetzt haben, später gibt es die entsprechende Sicherheitsmeldung der Küstenfunkstelle und sicherlich auch die entsprechenden Maßnahmen zur Sicherung.

Inzwischen hat es angefangen, zu regnen. Der Wind tendiert erneut gegen Null und wir legen die letzten Meilen unter Motor zurück. Es ist 14.50 Uhr, als wir in Ebeltoft im Skudehafen fest sind. Wir checken zügig ein, legen das Stromkabel und aktivieren unsere Heizung zum Trocknen der Sachen.

Über unser AIS verfolgen wir anschließend noch den erfolgten Start der Raceteilnehmer und sehen den Pulk der Segler Richtung Kattegat davonfahren…

22.06.2021     Ebeltoft nach Sejerø     34,0 sm

Der Tag fängt bereits mit guten Wetteraussichten an. Das Regengebiet ist durch und wir haben westliche Winde für unsere geplanten Törnabschnitt. Nach dem Frühstück klaren wir auf.

Es gibt noch einen kleinen Einkaufsbummel und danach fahren wir zur Tankstelle. Wir füllen unseren Dieseltank und verabschieden uns vom Hafenmeister.

Es ist 10.30 Uhr, als wir ablegen. Wir werfen noch einmal einen Blick zurück und setzen die Segel.

Zunächst wird es ein Am Wind Kurs. Der Himmel klart auf und wir können ein wenig abfallen. Unser erstes Ziel ist die kleine Insel Bosserne, ein Naturschutzgebiet.

Wie erwartet, liegen unsere tierischen Freunde in der Sonne, genießen den Tag und lassen sich von unserer Anwesenheit nicht stören. Langsam segeln wir mit dem respektvollen Abstand vorbei und freuen uns über diese Begegnung.

Anschließend ändern wir den Kurs und segeln raumschots Richtung Verkehrstrennungsgebiet Samsöbelt, welches wir nördlich passieren wollen. Natürlich fehlt der entsprechende Schiffsverkehr nicht und so tasten wir uns durch das Fahrwasser, ohne in Konflikt mit der Großschifffahrt zu geraten. Der Wind lässt sich auch nicht lumpen und sorgt noch einmal für eine gute und schnelle Fahrt auf den letzten Meilen bis Sejerø. Vor der Hafeneinfahrt bergen wir die Segel, lassen die Fähre passieren und laufen ein. Ein Liegeplatz ist kein Problem, so dass wir um 18.10 Uhr fest sind.

Nach dem Check In gibt es den verdienten Anleger mit der Huldigung für Rasmus und sein heutiges Tageswerk. Dann bereiten wir das Abendessen vor, damit wir später noch ein wenig Zeit für die Insel finden…

23.06.2021     Sejerø nach Odden Havn     23,5 sm

Der Himmel ist wolkenverhangen, der Wetterbericht verspricht jedoch keinen Regen und nordwestliche Winde. Nach dem Frühstück gibt es noch einige Stegplaudereien, dann legen wir ab. Um 09.15 Uhr verlassen wir den gastlichen Hafen.

Gleich hinter der Mole setzen wir die Segel und gehen auf Kurs. Die ersten Meilen wird es ein Kreuzkurs, bis wir die westliche Spitze der Insel Sejerø passiert haben.

Jetzt können wir ein wenig abfallen und den Kurs auf die schmale Durchfahrt durch das Sjællands Rev absetzen. Vor der Passage der Durchfahrt bergen wir unser Großsegel, da es danach ein Raumschotkurs Richtung Odden Havn wird und die See mehr dümpelt, als der Wind es zulässt. Gegen 13.45 Uhr bergen wir unsere Genua und fahren die letzte Meile mit Motor durch die dümpelnde See.

Ein Liegeplatz ist schnell gefunden, so, dass wir um 14.10 Uhr fest sind. Der Anleger schmeckt auch schon um diese Uhrzeit, anschließend checken wir ein und gehen auf Shoppingtour.

Heute Abend gibt es eine Fischplatte, beschafft beim örtlichen Fischer. Dort hängt auch ein Plakat, das heute Abend eine Band zu Skt. Hans aufspielen wird…

24.06.2021     Odden Havn nach Onø     30,0 sm

Es war ein schönes und gediegenes Skt. Hans-Fest am Abend. Mit gemeinsamen Singen, guter Musik und natürlich einem Øl in der Hand am Feuer.

Es folgt ein ruhiger Morgen mit wenig Wind und der Aussicht auf einem Törnabschnitt unter Motor. Nach dem Frühstück legen wir ab. Es ist 09.40 Uhr.

Bis in die Einfahrt zum Isefjord bleibt es auch ein Motortörn, dann reicht die frische Brise für die Genua und wir können noch ein schönes Stück segeln. Das bleibt bis vor der Hafeneinfahrt in den kleinen und hyggeligen Hafen Onø.

Um 16.35 Uhr sind wir fest. Wir checken ein, genießen das spät nachmittägliche Sonnenwetter und erkunden später den Ort für ein gemütliches Abendessen…

25.06.2021     Onø nach Roskilde    

Wolken am Himmel, soweit das Auge reicht, jedoch wenig Wind und mild. Das lässt den Gedanken auf ein Bad im Meer zu, zumal an der Badestelle bereits reges Treiben herrscht. So entscheidet sich zumindest der Skipper für das kühle Nass und ist begeistert von den angenehmen Temperaturen. Nach dem Frühstück machen wir klar Schiff und bereiten uns für die letzte Etappe dieser Törnwoche vor.

Um 09.15 Uhr legen wir ab. Ein letzter Blick zurück und wir gehen auf Kurs. Zwei Seemeilen später setzen wir die Segel und können unsere Wunschrichtung anliegen. Es ist wenig Wind angesagt, jedoch sorgt die Thermik im Laufe des Tages dafür, dass wir die gesamte erste Strecke segeln können.

Sogar einige Schweinswale kreuzen unseren Kurs.

Vor der Kronprins-Frederik-Brücke bergen wir die Segel und machen fest. Es ist 14.45 Uhr und wegen der Rush-Hour ist die nächste Brückenöffnung erst um 16.30 Uhr. Wir vertreiben uns die Zeit mit lesen und der inzwischen klar am Himmel scheinenden Sonne…

Pünktlich um 16.30 Uhr öffnet die Brücke für unsere letzten zwölf Seemeilen. Inzwischen haben sich zahlreiche Yachten auf beiden Seiten versammelt und so gibt es ein spannendes Race durch die offene Brücke. Kurze Zeit später passieren wir die neue Straßenbrücke (Durchfahrtshöhe 22 m).

Der Wind schwächelt und wir entscheiden uns für ei letzten Meilen für den Motor. Um 19.00 Uhr sind wir in Roskilde. Die Liegplatzsuche dauert etwas, bis wir das passende für uns gefunden haben. Um 19.30 Uhr verstummt unser Motor. Wir sind angekommen. Der Anleger schmeckt wie immer und wir beeilen uns, damit wir in der Stadt noch etwas zum Abendessen bekommen. 

Später bezieht sich im Westen der Himmel. Es sieht jedoch gefährlicher aus als es ist. Über Roskilde liegt ein schönes Dämmerlicht und das Summer Festival Roskilde als schnelle und gute Alternative zum abgesagten Roskilde Festival erwartet uns morgen…

27.06.2021     Roskilde Hafentag

Es war ein wunderschöner Abend mit guter Musik und dem Feeling des leider abgesagtem Roskilde-Festival.

Dank an das Roskilde-Team und die Bands, welche so kurzfristig diese Summer Days Roskilde möglich gemacht haben.

Super Konzerte mit Greta, Ganger und Joyce…

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