14.08.2022 Mariehamn Hafentag
Heute ist Crewwechsel. Drei Crewmitglieder verlassen uns und für den Rest unserer Crew bleibt ausreichend Zeit für einen entspannten Hafentag. Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen. Es beliebt noch Zeit, die Kontaktdaten auszutauschen, dann wird es Zeit, zur Fähre Richtung Stockholm zu gehen…
Für den Skipper bedeutet das natürlich wieder das Prozedere des Yachtklarmachens und die Vorbereitungen für das Eintreffen der neuen Crew zu treffen…
Die Fähre um 14.15 Uhr ist pünktlich und kurze Zeit später begrüßen wir uns an Bord. Nach dem Abstellen des Gepäcks in den Kabinen wird zunächst der Besuch der „Pommern“ vorgeschlagen, was unsere neuen Gäste natürlich annehmen und sogleich in die Tat umsetzen.
Gleichzeitig das Bild des Nachmittags durch die Rückkehr der Teilnehmer der Nordischen J70 – Meisterschaft geprägt, welche an diesem Wochenende um die Pokale kämpfen.
Alles Weitere können wir später organisieren, den auch der Supermarkt schließt heute erst um 22.00 Uhr…
15.08.2022 Mariehamn nach Kastelholm 27,0 sm
Um 07.30 Uhr klingelt unser Wecker. Wir beginnen den Tag mit einem guten Frühstück, klaren auf an Bord und führen die Sicherheitseinweisung für die neue Crew durch.
Um 10.00 Uhr legen wir ab. Wir schauen noch einmal auf Mariehamn und das heute Morgen eingelaufene Kreuzfahrschiff und sind unterwegs…
Zunächst motoren wir gegen den Wind durch die Schärenlandschaft Richtung Südosten. Nach 8 Seemeilen können wir nach Backbord abfallen und setzen die Genua. Unser Kurs führt uns erneut an Mariehamn vorbei, diesmal jedoch die Ostseite der Stadt. Zweimal passieren wir an diesem Tag den 60-zigsten Breitengrad, zunächst Südwärts, später erneut Nordwärts.
Gegen 13.45 Uhr bergen wir vor dem Lemströmskanal die Genua und warten auf die Brückenöffnung, welche immer zur vollen Stunde stattfindet.
Pünktlich um 14.00 Uhr schaltet die Signalanlage auf Grün und wir können die geöffnete Drehbrücke passieren.
Danach können wir erneut die Genua setzten und segeln durch den Lumparn Richtung Norden.
Erst kurz vor Kastelholm verlässt uns der Wind in der Abdeckung des schmalen Fjordes, so, dass wir den Motor mit zur Hilfe nehmen.
Es ist 16.40 Uhr, als wir in Kastelholm an der Mooringboje und dem Steg fest sind. Uns gefällt das Ambiente hier, nicht nur, das wir fast alleine hier liegen, sondern auch die freundliche Begrüßung durch das Hafenteam lässt das Seglerherz höherschlagen.
Es folgen der obligatorische Anleger und der Landgang zur Festungsanlage und dem interessanten Freilichtmuseum Jan-Karls-Gärden. Der Abend klingt mit einem Grillabend vor traumhafter Kulisse aus…
16.08.2022 Kastelholm nach Degerby 26.5 sm
Heute beginnt der Tage mit einem Bade im Meer, zumindest für einige Crewmitglieder unserer Flottille. Nach der Morgenroutine gibt es noch eine kurze Skipperbesprechung und wir legen ab. Es ist 09.30 Uhr.
Der Wetterbericht spricht von mäßigem Südostwind, so, dass wir zunächst aus dem schmalen Fjord hinaus motoren und erst am Leuchtfeuer Rödko die Segel setzen. Wir können super auf Am-Wind-Kurs durch den Lumparn segeln und bergen erst im nächsten Sund vor der Seilzugfähre die Segel, um sie kurze Zeit später erneut zu setzen.
Wir folgen dem Fahrwasserverlauf auf einem möglichen Kreuzkurs mit langen Schlägen und kommen so bis eine halbe Meile vor Degerby, wo wir die Segel bergen. Inzwischen ist ein Teil der Windwarnung von Turku-Radio eingetroffen, der Wind weht in Böen bereits recht frisch.
Wir legen am Schwimmsteg von Dergerby Gästhamn an und helfen unseren Flottillenschiffen beim Anlegen. Der Rest des Tages gehört dem Auffüllen der Vorräte und der Erkundung des Ortes…
17.08.2022 Degerby Hafentag
Geplant war für heute unsere Überfahrt nach Schweden in den Stockholmer Schärengarten. Jedoch sind die Wetteraussichten nicht so, dass wir uns für eine Überfahrt entscheiden wollen. Wind aus Süd mit 5 Windstärken, dazu Regen und Windböen mit Gewitter bis zu 40 Knoten im Laufe des Tages. Da wir keinen Zeitdruck haben, bleiben wir hier.
Wir nutzen den Tag für kleine Landgänge und dem Kennenlernen von Land und Leuten…
18.08.2022 Degerby nach Flaten 47,5 sm
Der Tag beginnt heute etwas früher. Um 07.00 Uhr gibt es Frühstück. Anschließend klaren wir auf und legen ab.
Das Wetter ist diesig und der Wind tendiert gegen Null.
So motoren wir zunächst Richtung Südwesten und passieren die Engstelle von Ledskär.
Danach gehen auf Westkurs und werden von einer Nebelwand begleitet. Es bleibt jedoch überschaubar und wir können unseren Kurs durch die Alandsee in Angriff nehmen. Wir hören immer wieder das Nebelhorn der Fähre nach Mariehamn, sind jedoch zum Glück inzwischen nördlich der Nebelwand und haben gute zwei Seemeilen Sicht. Darüber hinaus wissen wir dank Radar und AIS immer, wo die Fähre sich gerade befindet. Nach 21 Seemeilen beginnt sich die See zu kräuseln. Die aufkommende Windrichtung ist Nord. Wir setzen die Segel und können unseren Kurs gut anliegen. Zwischenzeitlich erledigen wir den Wechsel unserer Gastflagge und hissen erneut die Schwedische Flagge an unserer Steuerbordsaling. Wir passieren Arholma und schauen kurz in die Bucht von Arholma hinein. Wir fahren jedoch weiter bis Flaten, wo wir gegen 16.30 Uhr Ortszeit fest sind.
Wir sind wieder in Schweden und es ist nicht mehr weit bis zu unserem Wochenendziel Stockholm. Das Wetter sieht im Moment so aus, das wir nicht sicher sind, was passieren wird. Der Himmel ist bedeckt und es scheint Regen in Aussicht. Das hält uns jedoch nicht davon ab, den Grillplatz für uns unser Abendessen einzurichten…
19.08.2022 Flaten nach Kyrkogärdsön 25,5 sm
Der Tag beginnt mit einem wunderschönen sonnigen Morgen. Natürlich wird dieser Morgen mit einem Bade im Meer und einem guten Frühstück ergänzt…
Es ist 09.25 Uhr, als wir uns von der schönen Insel und unseren Gastgebern verabschieden. Gleich, nachdem die Leinen und Fender verstaut sind, setzen wir die Segel und gehen auf Kurs. Der Wind reicht aus, um uns voran zu bringen.
Wir treffen auf einen schönen Zweimaster und genießen einfach die Landschaft der Inseln und das Meer.
Später passieren wir den Fährhafen Kapellskär und entscheiden uns für den Gennaker.
Wir können bis hinter Furusund mit unserem Gennaker den wenigen Wind in Vortrieb umwandeln dann dreht der Wind ein wenig mehr auf Süd und wir müssen unseren Gennaker gegen die Genua und das Großsegel tauschen.
Da wir auf der Hauptroute Richtung Stockholm unterwegs sind, bleiben natürlich die Begegnungen mit den großen Fährschiffen nicht aus…
Es ist kurz vor 17.00 Uhr als wir vor dem Anleger auf der Insel Kyrkogärdsön die Segel bergen. Außer einem Motorboot ist niemand hier.
Wir legen an und genießen die Idylle und Einsamkeit dieses Platzes. Und natürlich auch das besondere Ambiente, welches diese ehemalige Seefestungsanlage ausstrahlt…
20.08.2022 Kyrkogärdsön nach Stockholm 23,0 sm
Der Himmel ist bezogen und in den Morgenstunden hat es aufgefrischt. Der erste Regen ist auch schon durch. Wir frühstücken und besprechen noch einmal das Wetter.
Es ist 09.25 Uhr und wir legen ab. Die Leinen sind verstaut und das Deck ist klar. Wir setzen die Segel und gehen auf Kurs.
Kurze Zeit später stellen wir fest, das Wetterprognose und Windstärke etwas differieren und wir bergen wieder das Großsegel. Wir sind gut unterwegs und können bis vor Waxholm segeln.
Dort bergen wir die Genua und motoren durch das lebhafte Fahrwasser. Vier Seemeilen später ist die Genua wieder gesetzt und wir segeln weiter bis Stockholm. Vor Fjäderholmen bergen wir die Genua, fahren an die Tankstelle und sind eine halbe Stunde später im Navishamn auf Djurgärden fest. Zuvor haben wir uns telefonisch beim Hafenmeitser angemeldet, da der Navishamn kein offizieller Gasthafen mehr ist, jedoch für Gäste immer noch nach Reservierung zur Verfügung steht.
Wieder ist eine Törnwoche zu Ende. Abends werden wir diese schöne und abwechslungsreiche Woche bei einem guten Essen in Stockholm beenden…