28.08.2022 Stockholm Hafentag
Ein weiterer Crewwechsel in Stockholm ist angesagt. Während ich mich nach dem Frühstück von der Crew der vergangenen Woche verabschiede, läuft bereits die Zeit bis zum Eintreffen der neuen Crew. Dazwischen wird die Waschmaschine in Beschlag genommen und die Yacht erneut klargemacht.
Zwischendurch trifft die AIDAmar ein und zeitweise sieht es so aus, als wenn sie bei uns am Steg längsseits gehen möchte…
Der Wetterbericht spricht bereits den ganzen Tag von Regen, der setzt bei uns jedoch erst mit dem Eintreffen unseres ersten Crewmitgliedes ein. Wir sind jedoch nicht abergläubisch und tragen es mit Humor…
Gegen 17.00 Uhr ist die neue Crew dann komplett. Nach dem Check In gehen wir Abendessen und entwickeln Ideen für unsere Segelwoche in den Stockholmer Schären…
29.08.2022 Stockholm nach Waxholm 14,0 sm
Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Zum Morgen hin beginnt der Regen zu schwächeln. Wir frühstücken um 08.00 Uhr und machen anschließend unsere Sicherheitseinweisung. Anschließend verabschiede ich mich vom Hafenmeister des Navishamn, natürlich nicht ohne den obligatorischen Stempel für das Meilenbuch ein zu holen und auf ein Wiedersehen zu hoffen.
Es ist 10.10 Uhr, als wir ablegen. Der Regen hat sich verzogen, der Wind weht frisch mit guten 6-er Böen und kommt aus nördlicher Richtung. Für uns heißt es, sofort nach dem Aufklaren die Genua zu setzen und auf Kurs zu gehen. Wir können das Hauptfahrwasser nicht direkt anliegen, so dass es ein Kreuzkurs Richtung Osten und Nordosten wird.
So wird es ein gutes Einsegeln für die Crew bis ca. eine Seemeilen vor Waxholm, wo wir dann doch die Genua bergen und uns auf das Einlaufen vorbereiten. Ein Liegeplatz ist kein Problem und die Windlage lässt ein entspanntes Anlegemanöver am Mittelsteg mit Mooringleine zu.
Es ist 13.15 Uhr, als wir fest sind. Der erste Anleger wird zelebriert und wir checken beim Hafenmeister ein. Danach wird es Zeit, den Supermarkt aufzusuchen und den Creweinkauf für die kommenden Tage zu erledigen. Und das ist in Waxholm kein Problem, sind es doch nur gefühlte drei Minuten bis zum Supermarkt…
Der Rest des Tages gehört der Erkundigung des kleinen Ortes und seiner Besonderheiten. Der Wind wehr weiterhin frisch und böig, wir liegen jedoch gut und werden mal schauen, was der Abend noch so mit sich bringt…
30.08.2022 Waxholm nach Furusund 34,0 sm
Die Sonne scheint wieder am Morgen, nur der frische Wind ist geblieben. Und er wird uns laut Wetterbericht auch nicht verlassen – Windrichtung Nord und je weiter wir nach Nordosten kommen, desto mehr nimmt er zu.
Wir entscheiden uns trotzdem, weiter Richtung Norden voran zu kommen und erledigen das typische Morgenprogramm.
Um 09.00 Uhr ist alles erledigt, wir legen ab. Ein letzter Blick zurück auf den Hafen und danach passieren wir die Enge zwischen der Festung und Waxholm.
Die nächsten eineinhalb Seemeilen motoren wir, dann können wir die Segel setzen. Es wird ein schöner Kreuzkurs Richtung Nordosten inmitten dieser wunderschönen Schärenlandschaft.
Am Ende unseres Törns sind 48 Wenden auf unserem Plotter registriert. Vor Furusund bergen wir die Segel und werden bereits vom Hafenmeister erwartet und eingewiesen.
Es ist 16.15 Uhr, als wir längsseits am Steg fest sind. Natürlich checken wir ein und unser Anleger wird im Cockpit eingeschenkt. Wir huldigen Rasmus für den schönen Segeltag und sprechen kurz über den für heute geplanten Grillabend, bevor die Crew auf Erkundungstour im schönen Furusund geht…
31.08.2022 Furusund nach Lökholmen/Sandhamn 27,0 sm
Es hat angefangen zu regnen. Und alle Meteorologen sind sich einig, dass bleibt den ganzen Tag so. Wir frühstücken und bereiten uns auf einen nassen Segeltag vor. Was jedoch stimmt, ist die Windrichtung – Nord bis Nordwest. Damit kommen wir gut klar.
Um 09.15 Uhr legen wir ab, natürlich im Regen. Wir klaren auf an Deck und motoren gegen an in den Blidösund. Eineinhalb Seemeilen später können wir die Segel setzen und gehen auf Kurs. Wir passieren den Blidösund und die darauffolgende Schärenlandschaft. Hinter Finnhamn steuern wir die Insel Möja an und segeln bis in die Einfahrt des Möja Ström. Dort wird der Motor gefordert, da der Wind auf null geht durch die Abdeckung der wunderbaren Landschaft.
Wir folgen dem Fahrwasser weiter durch die Inselwelt von Bockö, Storö und Granholmen.
In dem teils sehr engen Fahrwasser erwischt uns noch einmal eine richtige Regenwand mit viel Wind. Dann erscheint vor uns die Inselgruppe um Sandhamn. Wir passieren den Rödkobbsfjärden und laufen in Sandhamn ein. Unser Liegeplatz wird jedoch erneut das kleine Inselparadies von Löckholmen. Es ist 16.30 Uhr, als wir an einer Mooringleine und dem Felsensteg fest sind.
Der letzte Regenschauer hat sich auch verzogen, so, dass wir den Anleger im Cockpit genießen können. Jetzt kann der Erkundung der Insel nichts mehr im Wege stehen. Und die Sonne lässt sich auch blicken…
01.09.2022 Lökholmen nach Dalarö 22,5 sm
Der Wind hat in der Nacht für etwas Unruhe gesorgt. Wir lagen zwar sicher in der Abdeckung der Felsen und des Waldes, aber die Böen haben doch für die eine oder andere Bewegung im Schiff gesorgt. Zwischenzeitlich hören wir auch immer wieder das Trommeln des Regens auf Deck. Am Morgen scheint die Sonne und die Bucht präsentiert sich von ihrer besten Seite.
Wir frühstücken, haben noch einen Smalltalk mit dem Hafenmeister und verabschieden uns von Lökholmen. Es ist 09.15 Uhr, als unsere Mooringleine ins Meer fällt. Wir passieren erneut Sandhamn und nutzen die Chance für einen Fototermin.
Nachdem wir die schmale Ausfahrt passiert haben, setzen wir die Segel und gehen auf Kurs. Zunächst müssen wir uns mit einigen Schlägen bis vor Stavsnäs hochkreuzen.
Später fallen wir ab und können auf Halbwindkurs schnell Richtung unseres Zielhafens segeln. Der Wind wird zwischenzeitlich so stark, dass wir unser Großsegel bergen und nur noch mit der Genua weiter segeln. Erst als wir vor der Einfahrt in den Askfatshamnen von Dalarö sind, bergen wir die Genua und laufen ein. Wir werden mit bestem Deutsch empfangen und entspannt und mit Hilfe in unseren Liegeplatz eingewiesen und festgemacht. Natürlich weht in diesem Moment erneut der (gefühlt) stärkste Wind des Tages und es kommt wieder Regen auf, aber wir kommen schadlos fest. Es ist 14.15 Uhr.
Später, als unser Flottellenschiff anlegt, ist es windstill…
Der Rest des Tages wird mit Einkaufstour, Eis essen, Duschen, Sauna und relaxen verbracht. Und der Hoffnung, dass das wechselhafte Wetter für die verbleibenden Tage etwas zurücktritt…
02.09.2022 Dalarö nach Utö 20,0 sm
Es ist schon recht frisch am Morgen, jedoch scheint dafür die Sonne und verspricht einen schönen Tag. Nach dem Frühstück gibt es noch eine kleine Törnberatung und wir entscheiden uns für das sofortige Ablegen. Wir wollen noch ein wenig Inselgucken machen…
Es ist 09.25 Uhr, als wir unseren Liegeplatz verlassen. Gleich nach dem Aufklaren setzen wir die Genua und gehen auf Raumschotkurs. Zunächst segeln wir Richtung Süden bis Dalarö Skans, der alten Festungsanlage.
Danach ändern wir unseren Kurs Richtung Nordosten, um die Insel Ornö nördlich zu passieren und anschließend Richtung Süden an Kymmandö vorbei zu segeln. Wir passieren die Ankerbucht Myrängsflaket und segeln durch eine wunderbare Landschaft Richtung Utö…
Südlich Ornö passieren wir die spannende Durchfahrt nach Westen in den Mysingen und können unseren Kurs direkt auf Utö absetzen. Zunächst einmal fahren wir an Utö vorbei, um noch einmal in Bucht von Näsudden hineinzuschauen. Dann brechen wir unsere Besichtigungssegelreise ab, da hinter uns der Himmel eine sehr dunkle Verfärbung annimmt. Wir fahren zurück nach Utö und finden schnell einen Liegeplatz mit Hecker und Bugleine direkt vor dem Hamnboden.
Wir müssen dann noch einmal umparken wegen einer Reservierung, das geht aber schnell und unkompliziert vonstatten. Als wir das zweite Mal fest sind, beginnt es zu regnen und die ersten Windböen gehen durch. Das Ganze wird aber harmloser als es aussieht und ist nach 30 Minuten vorbei. So bleibt genug Zeit, um Utö zu entdecken und zu geniessen…
03.09.2022 Utö nach Nynäshamn 14,5 sm
Heute Morgen ist der Himmel bedeckt, jedoch ist die Regenwahrscheinlichkeit gering. Da gegen 10.00 Uhr ein Sportwettkampf beginnt (Schwimmen und Laufen), wollen wir vorher noch den Hafen verlassen. So frühstücken wir und gehen um 09.15 Uhr Anker auf.
Noch ist Ruhe im Hafen und wir verabschieden uns leise. Draußen auf dem Mysingen weht eine schwache Brise aus Nord, so, dass wir die Segel setzen und wieder auf Kurs gehen.
Der Wind bringt uns bis drei Seemeilen vor Nynäshamn, dann ist er so schwach, dass wir uns für den Motor entscheiden. Ein Crewmitglied verlässt uns bereits heute Abend und nimmt die Fähre von hier Richtung Heimat. Wir fahren noch an die Tankstelle und füllen unseren Dieselverbrauch auf, dann suchen wir uns einen ruhigen Liegeplatz am Steg für die kommenden zwei Tage des Crewwechsels…
Es ist 13.40 Uhr, als wir fest sind. So verbleibt noch genügend Zeit bis zum Abschied und zum Check-in auf der Fähre…