Heute ist Crewwechsel. Wir frühstücken noch einmal in der alten Crewrunde und verabschieden uns dann. Ich nutze den Vormittag für das Aufklaren der Yacht und die notwendigen Vorbereitungen für die nächste Etappe.

Nachmittags ist dann die neue Crew an Bord. Kurze Begrüßung und dann zunächst der obligatorische Creweinkauf zur Auffrischung unserer Vorräte. Es folgt die Einweisung in die Yacht und den Törnverlauf und anschließend geht es dann endlich an Land. Wir bummeln durch Danzig, essen gemütlich an der Weichselpromenade und genießen den Abend...

Danzig Hafentag

Um 08.00 Uhr Frühstück. Dann der Wettercheck und die Entscheidung, auszulaufen. Vorbei an der Altstadt sowie durch den imposanten Hafen mit seinen Werften und Handelskajen verlassen wir Danzig. Noch einmal die Flagge gesenkt beim Passieren der Westerplatte und dann setzen wir die Segel. Es wird eine schöne Kreuz nach Norden bei moderaten Windverhältnissen - genau das Richtige zu Törnbeginn.

Um 14.30 Uhr bergen wir vor dem Hafen Hela die Segel und sind kurze Zeit später in der Marina fest. Natürlich folgt der Anleger und der kurze Talk mit der netten Hafenmeisterin und dann geht es an Land in den hübschen Urlaubsort...

22,5 sm

Nordwind ist angesagt, im Hafen steht Schwell und die Masten singen ein kleines Lied. Der Blick auf die Wetterpropheten lässt uns zu dem Schluss kommen, das wir frühesten am Abend auslaufen werden. Später korrigieren wir dann den Entschluss auf Morgens 03.00 Uhr wecken. Bleibt also viel Zeit, die Seele baumeln zu lassen und ein wenig Land und Leute kennen zu lernen...

Wir wollen wieder weiter. 03.00 Uhr Wecken und um 04.00 Uhr haben wir abgelegt. Draußen gleich die Segel gesetzt und wir sind unterwegs. Als wir die Halbinsel Hel an Backbord querab haben, wird es dunstig, später richtig nebelig. Der Wind hat seinen Einsatz beendet. Nach 12 sm heißt für uns - Motor an. Da wir immer noch im Verkehrsbereich der Danziger Bucht sind, ist höchste Aufmerksamkeit gefordert. Wir passieren mehrere Fähr- und Passagierschiffe und ein großes Containerschiff. Der Nebel löst sich dann irgendwann gegen Mittag auf. Von Wind keine Spur. Unter Motor passieren wir die russische Wirtschaftszone mit ihren militärischen Übungsgebieten, haben aber nur eine Begegnung mit 2 Fregatten der russischen Marine, welche vor uns unseren Kurs kreuzen. Es wird ein schöner Abend auf See mit vielen interessanten Spiegelbildern der Wolken auf dem Wasser. Ca. 15 Seemeilen vor Klaipeda kommt dann der Nebel zurück. Durch die Nacht und den Nebel tasten wir uns zum Hafen durch, weichen mehrmals einigen Fischern aus und haben intensive Gespräche mit der Litauischen Coastguard. Irgendwann sehen wir dann die Molenfeuer von Klaipeda und haben es geschafft. Um 02.00 Uhr sind wir im Dane-Kanal am Burggraben fest. Nach 22 Stunden Überfahrt sind wir geschafft. Das Zeremoniell des Anlegers fällt jedoch nicht aus - Sherry muß sein, dazu noch ein Bier und dann fallen wir in die Koje...

113 sm

An richtig Schlaf ist noch nicht zu denken - so sind wir dann auch schon um 09.00 Uhr am Frühstückstisch. Dann stellen wir unsere Uhren um, sind wir doch inzwischen eine Zeitzone weiter. Noch ein paar Kleinigkeiten (Einkauf, Besuch Hafenmeister, Vorbereitung der Einfahrt in das Kurische Haff...) erledigt und dann legen wir um 14.00 Uhr Ortszeit ab. An richtiges Segeln ist nicht zu denken (Schwachwindig von schräg vorne..), so das wir uns erneut unter Motor unseren Weg bahnen. Es wird trotzdem eine schöne und interessante Fahrt nach Nida, da insbesondere im ersten Teil des Törn die geringen Wassertiefen unsere ganze Aufmerksamkeit fordern. In Nida werden wir vom freundlichen Hafenmeister empfangen und begrüßt. Wir sind da und freuen uns auf den morgigen Hafentag, der der Erkundung von Land und Leute dienen wird...

25,5 sm

Am Morgen noch ein paar Wolken, welche ganz schnell verschwunden sind. Es folgt ein super Sommertag, der ganz dem Ort Nida, dem Meer und der Dünenlandschaft gehört. Anbaden gehört genauso zum Programm wie einfach am Strand liegen und das Meer genießen. Abends dann noch eine kleine Segelausfahrt mit dem historischen Kurenkahn und anschließend wird der Grill angeheizt...

Die Sonne hatte hat noch keine Lust am Morgen. Wolkenverhangener Himmel und ab und zu ein Regenband. Wir frühstücken und verabschieden uns von Nida und neuen Freunden. Das Positive ist der Wind - Segelwind. Wir setzen noch im Hafen die Segel und sind unterwegs. Trotz des wechselhaften Wetters macht es Spaß, durch das Kurische Haff zu segeln und die Landschaft zu genießen. Erst im Hafengebiet von Klaipeda ist der Segelspaß zu Ende, Wind von vorne und natürlich Berufsschifffahrt vom Feinsten. Wir fahren an die Tankstelle, füllen unseren Dieselvorrat noch einmal auf und machen dann im Burggraben von Klaipeda (Old Castle Habour) fest. Dieses Wochenende ist Jazzfestival und wir sind plötzlich mittendrin - ist auch nicht so schlecht und ein schöner und erlebnisreicher Abschluss zum Törnabschnitt...

26,0 sm