Heute ist Crewwechsel, heißt konkret, das uns zwei Crewmitglieder der letzten Crew verlassen, während die anderen beiden Crewmitglieder noch an Bord bleiben. Abschied nehmen und Landgang in Uusikaupunki. Der Skipper kümmert sich wie gehabt um die Yacht. Mittags folgt dann der Creweinkauf und gegen 13.20 Uhr legen wir ab. Sonnenschein und südlicher Wind lassen uns die Entscheidung leicht fallen. Entspannt segeln wir in den Schären Richtung Norden. Unser erster Hafen wird Katokari, ein Anlegesteg in einem kleinen Fischereihafen. Es sind noch zwei finnische Yachten hier, welche jedoch später ablegen. Der Hafen gehört uns jetzt ganz alleine. Ein ungewohntes, jedoch schönes Gefühl inmitten dieser vielfältigen Natur und ein wunderschöner Abend sind der Lohn dieses Tages...

20,0 sm

Der Morgen weckt uns mit Stille. Wir baden und machen Frühstück. Dann legen wir ab und wollen noch versuchen, ein paar Meilen mit Segeln hin zu bekommen. Das funktioniert jedoch nicht mehr lange und so wird die Unterwassergenua eingeschaltet. Das bleibt dann auch den ganzen Tag so. Wir genießen einen wunderschönen Sommertag in abwechselungsreicher Landschaft und müssen uns teilweise schon vor der Sonne verstecken.

Um 18.15 Uhr erreichen wir den Hafen Reposaari und sind eine viertel Stunde später fest.

Die Einfahrt ist laut Seekarte für uns, wie bereits öfters festgestellt, scheinbar nicht machbar (1,2 m), da ich jedoch schon zweimal hier war, kenne ich die Einfahrt bereits und weis, das es für uns genug tiefes Wasser gibt. Schließlich ist Reposaari auch eine für finnische Verhältnisse große und gut ausgestatte Marina mit allem Service und es liegen genug große Segelyachten hier.

Wir machen Abendbrot an Bord und erkunden noch ein wenig die Gegend...

42,0 sm

Die morgendliche Stille wird durch ein paar Möwen gestört. Wir stehen auf und frühstücken. Dann werden noch einige kleine Einkäufe erledigt und wir legen ab.

Wind aus Südost - segelbar. Groß und Genua sind gesetzt und wir sind unterwegs. Unser Kurs führt uns im inneren Fahrwasser immer entlang der Küste und lässt daher keine Langeweile aufkommen. Ständig Kursänderungen und die Segel neu getrimmt. Nach dem Mittag wird der Wind schwächer. Wir segeln trotzdem weiter und erst, als kurz vor Krookka der Wind ganz weg ist, geht der Motor an. Zwei Seemeilen noch bis zum Hafen und wir sind fest. Unsere heutige Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 3,2 Knoten - Urlaubssegelgeschwindigkeit...

Es ist sommerlich warm und zum Landgang hat keiner so richtig Lust. Schattige Plätze sind im Moment gefragt, zuvor haben wir aber vom Fischer noch schnell etwas Räucherfisch für den Abend geholt...

21,0 sm

Der Versuch, den Morgenwind zu nutzen, beginnt mit früherem Aufstehen. Frühstück an Deck und leise aus dem Hafen gleiten. Das bringt uns genau eine Stunde Segeln und 2,5 Segelmeilen. Dann ist das Meer erneut bleiern glatt. Wieder den Motor an und es geht mit der Kraft aus dem Tank Richtung Norden weiter. So erreichen wir schnell unser nächstes Etappenziel - Kilhamn.

Hier gibt es ein historisches Dorfmuseum mit alten traditionellen finnischen Häusern, viel Wald und Natur und natürlich die inzwischen vertraute Ruhe. Uns gefällt es hier und wir beschließen zu bleiben. Lesen, Baden, Spazieren gehen, abends grillen und vielleicht beißt sogar was auf unsere Angelköder...

16,0 sm

Erneut ein windstiller und sonniger Morgen. Heute Nacht hatten wir das erste Mal richtig Kontakt mit den berühmten finnischen Mücken. Bis zum Sonnenuntergang (ca. 23.00 Uhr) haben wir entspannt im Cockpit gesessen, danach ging es los. Also alle Schotten dicht und unter Deck war es dann auszuhalten.

Nach dem morgendlichem Bad und dem anschließenden Frühstück sind wir zunächst unter Motor unterwegs, bevor dann eine leichte Brise aus Nordwest einsetzt. Sofort setzen wir Segel und genießen wieder einen schönen Segeltag bis in die Einfahrt von Kaskinen.

Der Gasthafen ist nicht belegt und wir werden willkommen geheißen. Die Sauna wird geordert, der Anleger schmeckt und der kleine Ort lockt zu einem Landeinfall...

23,0 sm

Dank Internet haben wir es am vergangenen Abend noch geschafft, das Thema Fußball-WM an Bord zu holen. Über das finnische Fernsehen wurde zunächst die komplette Aufzeichnung des historischen Deutschlandspieles geschaut. Um 23.00 Uhr Ortszeit dann wieder online das Spiel Argentinien - Niederlande. Es wurde eine lange Nacht und die Mücken haben uns nach Mitternacht Gesellschaft geleistet...

Um 08.00 Uhr war dann Wecken, Frühstück und Klar Schiff machen. Es weht ein leichter Ostwind und so können wir gleich unter Segeln ablegen. Gemütlich gleiten wir durch das teilweise enge Fahrwasser bis zur offenen See. Der Wind bleibt uns bis zum Nachmittag treu, wo er dann einschläft und später direkt von vorne kommt. Da wir inzwischen wieder im Schärenfahrwasser sind, kommt ein aufkreuzen leider nicht in Frage. Es sind zu viele Kreuze und unklare Tiefangaben neben dem Fahrwasser. Gegen 17.45 Uhr sind wir in Bergö fest. Nur ein kleiner Steg in einer kleinen Bucht. Eine kurze Frage an die Crew und sofort die Antwort, hier bleiben wir...

41,0 sm

Der letzte Segeltag dieser Woche beginnt erneut mit der Stille eines einsamen Liegeplatzes, Sonnenschein, dem Meer mit inzwischen Badetemperaturen und einem guten Frühstück an Deck.

Später legen wir ab, setzen die Segel und nutzen den schwachen Südwind für ein paar Segelmeilen. Irgendwann schwächelt der Wind dann jedoch so stark, das wir erneut die Kraft aus dem Tank nutzen müssen und den Motor starten.

Nach gut einer Stunde ist der Wind wieder zurück - jetzt mehr aus westlicher Richtung, genau das Richtige für uns. Erneut setzen wir die Segel und unser Kurs führt uns weiter durch die steinige Landschaft Richtung Vaasa.

Erst in der Bucht vor Vaasa bergen wir die Segel. Die Tankstelle wird besucht und anschließend verholen wir in Richtung der Segelvereinigung Wasa. Dort werden wir die kommenden Tage liegen und die Stadt (und die Fußball-WM) auf uns wirken lassen...

22.0 sm