Crewwechsel in Kristiansund - Für mich bedeutet das Hafentag und einige Dinge erledigen, Yacht klarmachen und ein Paar Stunden "Ruhe" in einem Hafen, wo die Norweger natürlich den Sonnabend schon am Nachmittag ausleben. 17.40 Uhr ist dann die Maschine der neuen Crew gelandet und 45 min später können wir uns im Gästehafen begrüßen. Ankommen, Gepäck ablegen, Kabine beziehen und das Begrüßungsbier. Noch ein Paar Worte zur Yacht und zum bevorstehenden Abschnitt und der Törn hat begonnen. Gegen Mitternacht ist klar, es wird nicht dunkler, also in die Koje und ein Paar Stunden Schlaf versuchen...

Nach einem guten Frühstück ist die Crew unterwegs zum Creweinkauf. Problem nur, das heute (im Gegensatz zu den anderen Crewwechselhäfen) am Sonntag hier nichts auf hat. Wir suchen uns also einen nächsten Hafen mit Supermarkt. Unsere Wahl fällt auf Kvenvaer auf Hitra. Unterwegs wollen wir uns das Abendbrot selbst fangen. Nach der Begegnung mit einem der ältesten Schiffe der Hurtigroute, der MS "Nordsternen", gehen wir auf Nordkurs Richtung Hitra und an einer Flachstelle fallen die Angeln ins Meer. Kurze Zeit später haben wir 7 Seelachse an Bord. Genug wir ein ausgiebiges Abendbrot. Motiviert gehen wir die letzten Meilen an und sind um 19.30 Uhr in Kvenvaer fest. Die Pfanne angeheizt und kurze Zeit später lockt ein leckeres Mahl...

40,0 sm

Der Supermarkt hat auf und wir füllen erst einmal unsere Bordbestände auf. Anschließend ein ausgiebiges Frühstück und am späten Vormittag legen wir dann ab. Durch die Inselwelt Hitras fahren wir Richtung Nordost und können dann später die Segel setzen. Bei guten 4 Windstärken haben wir einen langen Segelschlag durch die Frohavet in die Inselwelt um Lysöysund vor uns. Der Himmel ist zwar bedeckt, aber wir werden vom Regen verschont und mit einem schönen Segeltag entschädigt. Kurz vor dem Ziel noch einmal die Angeln in die See und der Dorsch läßt nicht lange auf sich warten. In Lysöysund machen wir am Anleger des heimischen Segelclubs fest und fühlen uns willkommen...

50,0 sm

Heute ist Sommeranfang und es regnet. Die Aussichten für heute versprechen dazu noch guten Wind aus Nordwest mit 5 - 6 Windstärken. Wir stärken uns ausgiebig und legen um 10.30 Uhr ab. Noch im Hafen Segel gerefft gesetzt und wir sind unterwegs. Draußen erwartet uns der angekündigte Wind und ab und zu kommt zwischen den Insel noch die Düse und der Seegang des Nordmeeres hinzu. Wir passieren den Stokksund mit seiner "90°-Ecke", in dem größere Schiffe die Passage über Funk ankündigen müssen. Um 15.30 Uhr sind wir dann vor Bessaker, finden einen freien Platz, bergen die Segel und machen fest. Kaum einen Fuß an Land gesetzt, werden wir von den dortigen Angelurlaubern in Beschlag genommen, welche bei diesem Wetter nicht auslaufen dürfen. Ist auch vernünftig, denn vor uns liegt jetzt die Follabucht. In der Seekarte der Vermerk "Dangerous Waves - See Norwegian Pilot Vol 1 and Admiralty Sailing Directions". Wir werden das Wetter abwarten und morgen eine Entscheidung über unsere Weiterfahrt treffen. Jetzt hält uns aber der Nieselregen nicht ab, eine kleinen Spaziergang zu machen...

29,0 sm

Nach dem Frühstück kommt der Blick aufs Wetter. Draußen ist es diesig und ab und zu nieselt es. Moderater Wind aus West bis Nordwest im Hafen. Der Wetterbericht ist auf unserer Seite - West 4 - 5, Tendenz zum Abend abnehmend, es soll noch regnen und dann zum Abend aufklaren. Um 09.40 Uhr legen wir ab. Kurze Zeit später das Groß im 2. Reff und die Genua gesetzt und an den Wind gegangen. Die ersten 2 Stunden segeln wir noch auf Am-Wind-Kursen durch die Inselwelt, bevor wir die Follabucht erreichen. Dort erwartet uns guter Seegang noch vom Vortag und der versprochene Wind. Es wird ein schneller Halbwindkurs, mit dem wir unterwegs sind. In den Regenschauern ist der Wind noch böig, aber alles in allem passt alles für die Querung dieses ebenfalls spannenden Seegebietes. 4 Stunden später laufen wir dann in den Naeröysund ein, der Einfahrt nach Rörvik. Dieser Sund zieht sich natürlich noch in die Länge, so das wir  erst gegen 18.00 Uhr die Brücke vor Rörvik passieren und dann kurze Zeit später die Segel bergen vor der Hafeneinfahrt. Es ist der erste Segeltag vor Norwegens Küste, den wir komplett durchsegeln können und die Freude ist an Bord zu spüren. Es folgt der Anleger und der obligatorische Landeinfall...

46,5 sm

Die Sonne ist zurück. Wir legen ab und sind in guter Erwartung. Trotz des Nordwindes können wir später Segel setzen und ein Paar Meilen auf die Kreuz gehen. Später stören dann ein Paar Felsen in der Gegend eine ordentliche Kreuz und wir motoren gegen den Wind weiter.

Heute haben wir 65° N überquert und sind fast so hoch im Norden, wie vergangenes Jahr bei der Ostseerundung.

Vennesund ist unser Zielhafen. Ein Fähranleger und eine Pier von 20 m Länge. Ausreichend für uns und der komplette Service im nahen Campingplatz. Laut Reiseführer gibt es hier eine besondere Höhle zu besichtigen, die Olavskilden. Wir fragen nach dem Weg und sind schon unterwegs. Ein steiniger Weg und ein kleiner Aufstieg und das Ziel ist erreicht. Die Landschaft, die Aussicht und die Natur entschädigen uns für die Mühe und es hat sich gelohnt, der Olavskilden einen Besuch abzustatten.

Später wird unser Abendbrot dann noch mit frisch gefangenen Fisch ergänzt und wir genießen einen schönen Abend an Bord.

33,0 sm

23,5 sm