Der zweite Hafentag in Aalborg. Nachdem ich gestern wetterbedingt meinen Bürotag an Bord verlegt habe (es gab viel Regen) und es erst zum Abend aufklarte, war heute der so genannte Putz- und Flicktag. Habe also die Yacht nochmals gecheckt, Deck geschrubbt und einige Kleinigkeit erledigt.

Zum frühen Nachmittag kam dann meine neue Crew. Der erste Check In an Bord und dann erst einmal die Bordverpflegung aufstocken. Nachdem wir das alles erledigt hatten, kam der angekündigte "Weltuntergang" in Form von schweren Schauern und Gewittern (das mit dem Deck schrubben hätte ich mir wohl sparen können). Das wird noch wechselhaft bis morgen bleiben, aber wir werden morgen ablegen können und unsere nächste Etappe beginnen. Doch zunächst gibt es einen gemütlichen Kennenlernabend an Bord...

Der Blick auf das Wetter bestätigt noch einmal, es wird heute unbeständig mit einigen kräftigen Schauern bleiben. Wir machen nach dem Frühstück die Einweisung in die Yacht und den Törn und warten zunächst ab. Gegen 13.30 Uhr legen wir dann ab und gehen 14.00 Uhr durch die Aalborger Brücken. Gleich hinter der Brücke setzen wir die Genua und sind gut unterwegs. Immer wieder ein Paar Schauer und als wir in Hals angekommen, scheint wieder mal ein Weltuntergang bevorzustehen. Aber wir sind fest und genießen das Naturereignis aus dem sicheren Cockpit heraus.

Und morgen sieht die Welt dann wieder freundlich aus und wir werden weitersegeln...

18,0 sm

Sonnenschein am Morgen und das Barometer mit Tendenz steigend. Nach einem gutem Frühstück legen wir ab. Gleich hinter der Hafenausfahrt setzen wir die Segel und sind gut unterwegs. Westwind mit 3 bis 4 Bft. und die Strömung auf unserer Seite. so können wir die ersten 17 sm wunderschön segeln. Dann laufen wir in den Mariager Fjord ein. Die Enge des Fahrwasser und der Westwind lassen leider kein Segeln zu. Jedoch können wir auch unter Motor die eindrucksvolle Fjordlandschaft auf uns wirken lassen. 12 sm weiter im Fjord machen wir in Hadsund im Fischereihafen vor der Brücke fest und werden herzlich empfangen. Es ist sehr ruhig und entspannt hier und wir fühlen uns von Beginn an sehr wohl hier...

29,0 sm

Die Sonne scheint und der Mariager Fjord lockt zum Baden. Während die Crew Brötchen holt, gehe ich erst einmal schwimmen. Dann, nach dem Frühstück, können wir unter Segeln ablegen und mit dem auslaufenden Strom Richtung  Kattegatt segeln. Gegen Mittag schläft dann der Wind ein. Das Meer ist bleiern glatt und wir motoren irgendwann nach ein Paar erfolglosen Angelversuchen weiter. Gegen 16.45 Uhr sind wir in Bønnerup bei schönstem Sonnenschein fest. Ein netter Hafen mit viel Strand. Der Hafenmeister begrüßt uns freundlich und der Abend verspricht schön und angenehm zu werden...

27,0 sm

Regenschauer und Wind aus Süd mit 5 - 6 Windstärken sind angesagt. Dazu soll es immer wieder Gewitter geben. Kein Grund auszulaufen. Der Blick aus dem Cockpit bestätigt die Vorhersage. Es zieht gerade das erste Gewitter auf. Wir bleiben in Bønnerup und erleben den Tag auf eine andere Art, so wie es im Urlaub auch mal sein soll, entspannend und ruhig...

Nach dem Aufstehen der nächste Schock. Draußen ist dichtester Nebel. Wir vertagen also unser geplantes Auslaufen und hören alle Wetterberichte, welche wir bekommen können. Alle versprechen Aufklaren und Sonnenschein. Gegen 10.00 Uhr ist Besserung in Sicht. Es hält niemanden im Hafen und so legen wir auch ab. Draußen noch einmal die Ernüchterung - Nebel verzieht sich eben nur langsam, aber wir sind unterwegs. Schön ist jedoch, das wir noch im Hafen die Segel setzen können. Gegen Mittag beginnt es dann aufzuklaren und später sehen wir auch noch die Sonne. Dazu bringt uns ein guter Nordost zügig Richtung Süden zu unserem nächsten Ziel. In der Bucht vor Ebeltoft ist dann plötzlich der Wind weg. Also Segel bergen und damit wir nicht unnötig motoren müssen, steuern wir direkt die Marina Øer an. Dort muß noch einmal eine kleine Schleuse passiert werden und dann suchen wir uns einen Liegeplatz. Hier scheint das Leben noch nicht stattzufinden. Ein Paar Boote sind zwar hier, aber ansonsten macht alles hier mehr den Eindruck einer "Geisterstadt". Unsere Recherchen ergeben aber, das der Kaufmann offen hat und das positive ist, das wir beim Duschen nicht anstehen müssen...

38,0 sm

Heute ist Sommeranfang und der Himmel ist bedeckt. Und über die Aussichten für Heute reden wir gar nicht erst. Nach einem guten Frühstück im Cockpit legen wir ab und schleusen wieder hinaus auf 's Meer. Wir wollen unsere letzte Etappe für diese Woche in Angriff nehmen und da wir noch Ostwind haben, segeln wir vor dem Wind nur mit der Genua. Gemütlich sind wir unterwegs. Es ist diesig und die meisten Fahrzeuge hört man mehr als das wir sie sehen.

Nachmittags fängt es an zu regnen. Kurz vor unserem Ziel schläft dann der Wind auch noch ein und wir motoren im Regen die letzten 3 sm.

Noch auftanken und schnell einen Liegeplatz gesucht. Wir sind fest. Der Regen hört auf und es kommt die Sonne durch, doch mit ihr kommt dann auch später der Wind und die Schauer in der kommenden Nacht...

19,0 sm

Heute ist Crewwechsel. Wir frühstücken noch einmal gemeinsam und dann heißt es Abschied nehmen. Ein schöne Segelwoche ist wieder einmal zu Ende gegangen und lässt die Hoffnung zurück auf neue Törns und neue Ziele...