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11.07.-18.07.2015
Aalborg nach Tananger
11.07. |
Die erste windstille Nacht nach
den letzten stürmischen Tagen hat einen guten Schlaf gebracht.
Um 08.00 Uhr frühstücken wir
trotzdem schon und dann sind noch ein paar Kleinigkeiten zu
erledigen. Zunächst fahren wir zur Tankstelle und bunkern
Diesel, danach suchen wir einen neuen Liegeplatz in der bereits
bekannten Marina und finden einen Platz in der Box. Zahlreiche
Yachten haben heute nach dem Sturm den Hafen verlassen, so das
wir eigentlich keine Liegeplatzprobleme haben sollten. Als wir
dann fest waren, kam jemand und bat uns, diese freie Box wieder
zu verlassen, da der Hafenmeister ihm diesen Platz zugewiesen
hat - wegen seiner enormen Größe (es gab jedoch weitere andere, u.U. sogar bessere Plätze für große Boote...). Natürlich
engagieren wir uns mit ihm und gehen in die Nebenbox. Was dann
um die Ecke kam, war eine Motoryacht, welche zwar genauso lang
wie wir, jedoch etwas schmaler war, also in die nun belegte
Nachbarbox bequem reingepasst hätte. Aber was soll's, wir sind
hier als Gäste und so ist das dann eben...
Für mich folgt anschließend der
obligatorische Crewwechsel, die Roskildecrew verabschiedet sich,
ich nutze die Zeit für Großreinschiff und Wäschetag und
nachmittags ist die neue Crew für die Überquerung des Skagerraks
an Bord. Begrüßung, Einweisung, Creweinkauf und erstes Kennen
lernen. Abends prüfen wir die Wetterlage und planen die ersten
Törnabschnitte, um bei guten Bedingungen in Richtung Norden zu
kommen...
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Aalborg Hafentag |
12.07. |
Um 07.30 Uhr gab es Frühstück an
Bord. Ein Gesprächsthema war unter anderem der ungebetene Besuch
von heute morgen ca. 05.00 Uhr, wo zwei junge Männer versucht
haben, uns einen Besuch abzustatten. Wir hatten doch unseren
Niedergang ordentlich verriegelt und sie sahen nur in das
ungläubige Gesicht des Skippers, der von ihren Bemühungen wach
geworden ist. Darauf folgte die Flucht von Bord. Dieser "Besuch"
löst natürlich viele Gedanken aus...
Unabhängig davon haben wir um
08.30 Uhr abgelegt. Zuvor einen Blick auf das Wetter und die
Entscheidung, heute möglichst viel Strecke zu machen, damit wir
am Montag/Dienstag über das Skagerrak nach Norwegen kommen. Ab
Dienstag Abend soll wieder Starkwind in Utsira kommen und da
sollten wir bereits in Egersund sein.
Zunächst wird es ein Motortörn
bei fast keinem Wind, später gegen Westwind Stärke 1 gegen an.
Erst kurz vor Nyköping können wir die Segel setzen und noch ein
Paar Meilen segeln. Dann versuchen wir in Jegindo einen
Liegeplatz zu finden, aber der kleine Fischereihafen ist bereits
gut gefüllt. So fahren wir weiter bis nach Holstebro-Struer, wo
wir um 20.30 Uhr fest sind. Yacht aufklaren, Formalitäten
erledigen und Abendessen sind unser weiteres Programm und dann
ist das Tagwerk bereits absolviert...
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Aalborg nach
Holstebro-Struer
65,0 sm
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13.07. bis 14.07. |
Erneut frühstücken wir um 07.30
Uhr und besprechen unseren Reiseplan. Danach legen wir ab,
füllen unseren Dieselvorrat noch einmal auf und setzen noch im
Hafen die Segel.
Bis zur Oddesundbrücke können wir
segeln, dort gibt es dann eine kurze Pause bis zur
Brückenöffnung. Um 10.50 Uhr haben wir die Brücke passiert,
setzen erneut die Segel und nehmen Kurs auf Thyborøn.
Dort treffen wir um 13.45 Uhr ein, prüfen noch einmal die
Wetterlage, stärken uns und legen um 15.30 Uhr ab.
In der Ansteuerung von Thyborøn setzen
wir erneut die Segel und gehen auf Kurs. Unseren geplanten
Zielhafen Egersund können wir bei der vorherschenden
Windrichtung leider nicht direkt anliegen, so segeln wir
zunächst einen langen Schlag Richtung Nordwesten.
Mitternacht haben
wir bereits 75,0 sm absolviert. Unsere Position lautet :
57°22,2' Nord
007°24,4' Ost.
Der Wind hat inzwischen weiter
Richtung Nordwest gedreht, so das wir in den Morgenstunden einen
Kreuzschlag machen, damit wir an Lindesness, dem berühmten
Südkap Norwegens vorbei kommen.
Je dichter wir der norwegischen
Küste kommen, desto mehr legt der Wind und der Seegang zu.
Inzwischen haben wir uns auf Plan B verständigt. Egersund ist
nur noch unter großem Zeitaufwand zu halten, so das wir unseren
Am-Wind-Kurs beibehalten und nach Farsund ablaufen. Vor Lista
haben wir inzwischen gute 6 Windstärken mit Böen und dem
entsprechenden Seegang, der diese Halbinsel so berühmt
macht.
Gegen 09.00 Uhr kommen wir in die
Abdeckung von Lista und haben es geschafft, der Wind bleibt, die
See wird ruhiger und wir können bis Farsund segeln. Erst in
Sichtweite des Hafen bergen wir die Segel und suchen uns einen
Liegeplatz in dem gut gefüllten Gästehafen.
Noch ein kurzes Aufklaren an Bord
und der Begrüßungsschluck für die absolvierte Etappe, dann heißt
es erst einmal Nachtruhe an Bord...
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Holstebro-Struer
nach Farsund 139,0
sm
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15.07. |
Heute war ausschlafen angesagt.
Danach wurde gefrühstückt und zunächst einmal der obligatorische
Internetstick für die notwendige Kommunikation käuflich
erworben. Wieder online, folgte der Blick auf das Wetter und die
Entscheidung, bei 12 bis 15 m/s Wind aus NW die Passage von
Lista auf morgen zu vertagen.
Somit stand das Programm für
heute auch fest. Neudeutsch ausgedrückt eine wenig chillen sowie
spazieren gehen und den Ort erkunden...
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Farsund Hafentag
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16.07. |
Um 06.00 Uhr klingelt der Wecker.
Es folgt der Wettercheck und die Entscheidung, auszulaufen. Wir
frühstücken und legen um 07.45 Uhr ab - Sollkurs Nordwest.
Vor Lista soll es weiterhin mit 10 - 12 m/s aus Nordwest wehen.
Wir setzen die Genua und gehen auf Am-Windkurs. Es folgt ein
langer Schlag Richtung Westen, um nach der Wende vom Kap Lista
freizukommen. Das funktioniert auch, mit einem weiteren langen
Schlag kommen wir am Kap Lista vorbei und können ein wenig
abfallen, um in den Listafjord einzulaufen. Ein weiteres
Aufkreuzen nach Egersund ersparen wir uns, denn der
Wetterbericht stimmt.
Die Fjordlandschaft ist
beeindruckend und lässt bereits ein wenig Fjordnorwegen erahnen.
Erst im Fjord hört das Segeln
auf, Motor an und die letzten Meilen bis Flekkefjord angehen.
Dort sind wir dann um 15.30 Uhr fest und freuen uns auf die
Kleinstadt mit ihrem netten Ambiente.
Morgen wird es dann weitergehen
in Richtung Tananger. Der Wetterbericht verspricht einen
Winddreher auf Ost, der uns natürlich entgegenkommt...
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Farsund nach Flekkefjord
44,0 sm
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17.07. |
Der Winddreher ist versprochen
und wir stehen früh auf.
Um 05.45 Uhr legen wir ab. In der
Bucht vor Flekkefjord gibt es ein wunderbares Morgenlicht. Wir
motoren zunächst durch die Fjordlandschaft, können jedoch bald
die Segel setzten.
Es wird ein schöner Vorwindkurs
entlang der norwegischen Küste, denn der Wind kommt zunächst aus
Ost und dreht dann auf Südost. Gegen Abend bezieht sich dann der
Himmel und so wie immer, beginnt kurz vor dem Anlegen die
Wetteränderung, in unserem Fall Regen und Wind.
Im Yachthafen Tananger ist alles
scheinbar gut belegt. Erst ein Gespräch mit einem anderen
Skipper bringt uns auf die Idee, direkt an der Steinpier fest zu
machen, die Wassertiefe soll dort o.k. sein. Wir tasten uns
langsam vor, finden eine sichere, hölzerne Pier vor der
Steinkante mit ausreichender Wassertiefe, der Beschriftung -
Gästepier - und allem, was das Seglerherz höher schlagen
lässt... Und es liegt kein anderes Schiff hier (im Hafenhandbuch
sind andere Angaben zu dieser Pier enthalten). So sind wir das
größte Segelschiff im Hafen und haben eigentlich auch den
schönsten Liegeplatz...
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Flekkefjord nach Tananger
71,0 sm
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