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18.06.-25.06.2016

 

Pärnu nach Riga

 

18.06.2016

In der Nacht vom Freitag zum Samstag ist er da, der angekündigte Sturm. Es wird unruhig am Liegeplatz und am Morgen scheint zunächst alles so, als sei es vorbei.

Ich nutze die Zeit für die Vorbereitung der Yacht für den nächsten Törnabschnitt. Noch am Vormittag frischt es erneut auf. Mittags geht der Südwestwind bereits mit 40 Knoten durch den Hafen, Tendenz zunehmend.

Die neue Crew ist mittags komplett und wird sofort mit der am Schwimmsteg tanzenden Yacht konfrontiert...

Der Wetterbericht ändert sich mit jeder Vorhersagezeit und so wird die Hoffnung auf Abflauen des Windes im 6-Stunden-Rhytmus vertagt. Die Anzahl der Festmacherleinen hat sich inzwischen vervielfacht und dank des aktiven Hafenmeisters haben wir auch mehrere Muringbojen für uns gewinnen können...

 

  Pärnu Hafentag
19.06.2016

Das Ende des orkanartigen Sturmes kündigt sich erst am frühen Morgen an. Der Wind hat in Spitzen über die 50 Knoten gehabt und für eine interessante Zeit an Bord gesorgt.

Am Vormittag haben wir dann die Seglergemeinschaft der Pärnuer Segelwoche bewundert, wo die Jollen im Hafenbereich auf einen kurzen Dreieckskurs geschickt worden sind.

Gegen Mittag waren die Verhältnisse wieder  normal. Wir klaren das Schiff auf, entfernen Seegras und andere Sturmreste von Bord und nutzen die verbleibende Zeit für einen Ausflug in den schönen und sehenswerten Ort Pärnu...

 

Pärnu Hafentag

20.06.2016

Nach einer gut durchschlafenen Nacht weckt uns die Sonne und ein leichter Wind aus Südwest. Wir frühstücken und machen uns klar zum Ablegen.

Der Wettercheck verspricht leichte Winde für die kommenden Tage und so legen wir erst einmal ab und schauen, was die Realität so mit sich bringt.

Nachdem passieren der Hafenausfahrt von Pärnu setzen wir die Segel und gehen auf Kreuzkurs. Wir kommen bis zur Tonne 7 (sind insgesamt 13 sm geworden), dann entscheiden wir uns wegen dem Schwachwind zum Einsatz des Motors und als Zielhafen die als Geheimtipp gehandelte Insel Kihnu. Dort sind wir um 16.30 Uhr angekommen, treffen alte Bekannte wieder und machen uns bereit, die Insel zu entdecken...

 

  Pärnu nach Kihnu

30,0 sm

21.06.2016

Sonnenschein am Morgen, ein Bad vom Steg aus und ein gutes Frühstück, so beginnt dieser Sommeranfang.

Wir nutzen die Gunst der Stunde (Tankstelle) und übernehmen noch etwas Diesel, da in Pärnu die Tankstelle nicht unbedingt für das Anlegen von Segelyachten ausgelegt war.

Um 10.00 Uhr legen wir ab. Der Wind soll auf West drehen und irgendwann mit 10 bis 12 Knoten wehen. Die Segel werden gesetzt und wir tasten uns von Windfeld zu Windfeld um die Insel Kihnu herum, immer in der Hoffnung, das der angekündigte Wind kommt.

Er kommt dann auch am Nachmittag, bringt etwas Nieselregen mit sich und dreht über West auf Nordwest, was unserem Kurs sogar entgegen kommt. An der Südgefahrentonne vor der Einfahrt nach Koiguste bergen wir die Segel und laufen entsprechend den Anweisungen unseres Bekannten aus Pärnu in die Bucht.

Die Angaben in unserer Seekarte (Papier und Elektronisch) sind im argen Widerspruch mit der vorgefundenen Praxis. Es ist durchweg tiefer und wir finden auch die Ansteuerung nach Koiguste (altes Unterfeuer in 335°), um dann in das betonnte kurze Fahrwasser in die Bucht und an den Steg zu fahren. Unser Bekannter aus Pärnu ist hier der Hafenmeister und freut sich über unseren Besuch. Der Platz ist richtig lauschig, Natur pur, ein freundlicher Hafenmeister, ein einsamer Steg, Dusche und Sauna, Biolärm und eine malerische Bucht...

 

  Kihnu nach Koiguste

51,0 sm

22.06.2016

Der Sommer hat begonnen. Das Wetter sieht noch nicht so aus, es ist bewölkt, jedoch warm. Die Badeleiter wird ausgeklappt und es folgt zunächst das morgendliche Bad in der See. Dann gibt es Frühstück im Cockpit und schließlich heißt es, klarmachen zum Ablegen, jedoch nicht ohne Niclas, dem freundlichen Hafenmeister zu versprechen, das wir wiederkommen werden und natürlich Koiguste in der Empfehlungsliste ganz oben stehen wird.

Um 09.40 Uhr legen wir ab. Wir folgen einfach unseren Track der gestrigen Einfahrt und können außerhalb der Bucht Segel setzen. Zuvor hat uns eine Robbe neugierig beäugt. Der Wind kommt mit 3 Windstärken aus Südwest und wir können auf guten Am-Wind-Kursen aufkreuzen. Erst nahe der spannenden Einfahrt nach Kuressaare bergen wir die Segel und motoren gespannt durch die schmale und flache Rinne.

Um 17.50 Uhr sind wir in Kuressaare fest. Der Hafenmeister hat uns freundlich in Empfang genommen und beim Anlegen geholfen. Es folgt das übliche Prozedere nach dem Anlegen, Schiff Hafenklar machen, Landstrom anschließen, Besuch im Hafenmeisterbüro, Anleger zelebrieren ...

Die Sonne scheint und es verspricht ein netter Abend zu werden. Nach dem Abendessen an Bord werden wir auf jeden Fall noch einen Ausflug in die Hauptstadt Saaremaas machen...

 

  Koiguste nach Kuressaare

40,0 sm

23.06.2016

Erneut Sonnenschein am Morgen und der Blick aus dem Cockpit versetzt uns in Erstauen - wir sind fast die letzte Yacht, die noch da ist. Der Hafenmeister ist auch ein wenig traurig, ist heute doch Feiertag und für den Abend sind viele Feste, Konzerte und Veranstaltungen angesagt. Aber auch wir werden uns auf den Weg machen. Den Weg nach Süden, der bei angesagtem Südwestwind auch gut segelbar wird.

Um 09.10 Uhr legen wir ab. Vor uns liegt erneut der Kanal von Kuressaare und wieder kommen wir mit langsamer Fahrt gut durch das schmale und doch flache Fahrwasser. Wir passieren die Insel Abruka an Backbord, um dann mit Backbordschoten einen langen Segelschlag nach Ruhnu zu machen.

Soweit die Idee, dann kommt der Wind. Und wie immer ist er grundsätzlich Seglers Freund, nur mit der Richtung nimmt er es nicht so genau. Heute machen wir mal Südost, sagt er. Und da liegt Ruhnu. So kreuzen wir bei 3 bis manchmal 4 Windstärken Richtung Ruhnu und haben erneut einen etwas längeren Segeltag auf dem Meer, ist so schlecht ja auch nicht...

Um 20.15 Uhr sind wir fest in Ruhnu. Wir ergattern noch einen Liegeplatz am Fähranleger und freuen uns auf einen entspannten Abend mit Lagerfeuer und dem gesamten Drumherum...

 

  Kuressaare nach Ruhnu

55,0 sm

24.06.2016

Um 07.15 Uhr gibt es Frühstück und um 08.10 Uhr haben wir abgelegt. Grund für dieses frühe Ablegen ist der lange Törn nach Riga.

Der Wind bleibt bei Südost mit der Aussicht auf Süd und das macht die Segeletappe nicht kürzer. An der Ansteuerungstonne Ruhnu setzen wir die Segel und gehen auf Kurs.

Zunächst ist es noch bewölkt, aber die Sonne pocht ihr Recht auf Erscheinen am Himmel ein und so ist ab Mittag schönstes Sommerwetter mit 3 Windstärken, welches uns in südliche Richtungen voranbringt.

Zum späten Nachmittag dreht der Wind noch zu unseren Gunsten, so das wir bis vor die Hafeneinfahrt in Riga segeln können. Dort schläft der Wind ein, so das wir die letzten Seemeilen flussaufwärts unter Motor zurücklegen.

Um 22.30 Uhr sind wir dann in der Marina Andrejosta fest. Kurze Bordroutine nach dem Anlegen und anschließend geht es in die Altstadt, wo wir noch auf ein Abendessen und ein Glas heimischen Bieres hoffen...

 

  Ruhnu nach Riga

78,0 sm

     

 
     
 
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