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08.07.-15.07.2017
Aalborg nach Tananger
08.07.2017 |
Nach dem morgendlichen Frühstück
heißt es zunächst einmal Abschied nehmen von einem Teil der
Crew. Ab heute werden wir zu Zweit weiterfahren. Eine herzliche
Verabschiedung und dann wird die Yacht klargemacht für die
nächste Etappe bis Tananger. Dem Wettercheck folgt die
Routenplanung und so entscheiden wir uns, heute einen
Hafentag einzulegen, um morgen mit dem vorherrschenden Westwind
gen Skagen zu segeln. Von dort wollen wir entsprechend der
Wetterlage den Sprung nach Nordwesten über das Skagerrak wagen.
Zunächst jedoch geniessen wir erst einmal den Hafentag und das
Städtchen Aalborg...
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Aalborg Hafentag |
09.07.2017 |
Wir stehen früher auf als sonst
und frühstücken um 07.00 Uhr. Um 08.30 Uhr legen wir ab, damit
wir pünktlich vor den Brücken sind. Die Eisenbahnbrücke öffnet
zuerst und 10 Minuten später zu 09.00 Uhr öffnet die
Straßenbrücke. Wir sind wieder unterwegs. Einer guter Westwind
mit 4 - 5 Windstärken bringt uns mit unserer Genua schnell
voran. Um 12.20 Uhr haben wir den Limfjord und die Ansteuerung
von Hals verlassen und gehen auf Nordkurs. Entlang der Küste
segeln wir jetzt in Richtung Skagen. Die Sonne scheint, der
Westwind weht stetig und immer zwischen 3 bis 4 Windstärken, so
das wir gut voran kommen. Inzwischen ist auch das Großsegel
gesetzt, da es wieder um das Thema der "Siegprämie" für diese
Etappe geht. Nach 66,5 Seemeilen bergen wir in der Hafeneinfahrt
von Skagen die Segel. Wir fahren zunächst noch einmal an die
Tankstelle, um Diesel aufzufüllen und sind dann um 20.15 Uhr in
Skagen im Päckchen an einem Norweger fest. Der Anlegerschluck wird auch
gleich das Strategiegespräch für die kommende Etappe. Kurs
Norwegen. Der Wind wird aus südlichen Richtungen hoffentlich auf
unserer Seite sein und nach einer kurzen Verschnaufpause dann am
Dienstag Mittag wieder auf Nordwest drehen. Dieses Zeitfenster
wollen wir nutzen. Wir werden um 06.00 Uhr ablegen und hinter Skagen auf Westkurs gehen, um dann soweit wie möglich bis
Dienstag Mittag entlang Norwegischen Küste Richtung Lindesnes,
oder sogar vorbei an Hitra bis nach Flekkefjord zu kommen. Das
sind locker mal 150 Seemeilen Programm. Also noch ein schönes
Abendessen an Bord der "Abalus", besten Dank dafür und ab in die
Koje, denn um 05.00 Uhr klingelt der Wecker...
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Aalborg nach Skagen
67,0 sm
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10.07.2017 |
Der Wecker hat geklingelt und wir
sind wach. Frühstück vor dem Ablegen ist Pflicht, anschließend
wird die Yacht klargemacht und pünktlich um 06.00 Uhr legen wir
ab. Die Sonne scheint und es weht eine leichte Brise aus
Südwest. Noch im Hafen setzen wir die Segel und gehen auf Kurs.
Vorbei am Leuchtturm Skagen runden wir das berühmte Grenen, die
Stelle, wo Nordsee und Ostsee aufeinander prallen. Dann geht es
auf Westkurs. Reger Schiffsverkehr begleitet uns während des
gesamten Tages und später auch die ganze Nacht hindurch. Mit der
nötigen Umsicht ist das aber für uns kein Problem und Dank
unseres AIS-Empfängers auch überschaubar.
Da der Wind im Laufe des Tages
weniger wurde, habe wir den Motor zur Unterstützung gestartet,
um die Chance für unser Wetterfenster nicht zu verpassen und
unser Ziel zu erreichen. Um Mitternacht sind wir kurz vor der
Südspitze Norwegens und haben die Leuchtfeuer Ryvingen und
Lindesnes steuerbord voraus.
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Skagen nach
57°54,8'N 007°28,7' E
110,0 sm
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11.07.2017 |
Um 02.10 Uhr sind wir südlich der
Südspitze Norwegens und können unseren Kurs auf das Listafeuer
ändern. Die Nacht ist Wolkenverhangen und immer wieder kommt ein
leichter Nieselregen durch. Gegen 05.00 Uhr haben wir Listafeuer
passiert und können erneut den Kurs in Richtung Listafjord
ändern. Die letzten Dünungswellen laufen durch und gegen 06.00
Uhr laufen wir in die beeindruckende Fjordlandschaft Norwegens
ein. Es folgt eine eineinhalbstündige Einfahrt über den
Stolsfjord in den Flekkefjord, dann taucht der gleichnamige Ort
vor uns auf.
Alles wirkt noch verschlafen, als
wir um 07.40 Uhr im Gasthafen fest sind.
Mit insgesamt 159 Seemeilen und
26 Stunden Reisezeit im Gepäck haben wir unser Etappenziel und
natürlich Norwegen erreicht. Jetzt heißt es erst einmal
ausschlafen und ankommen. Zuvor wird jedoch noch ein Glas Whisky
auf die zurückgelegte Distanz zelebriert und Rasmus entsprechend
gehuldigt...
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57°54,8'N 007°28,7' E nach
Flekkefjord
49,0 sm
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12.07.2017 |
Wir haben ausgeschlafen, Brötchen
besorgt und in aller Ruhe gefrühstückt. Die Tagesplanung ist
zunächst unklar, jedoch sitzt im Kopf die Idee einer Weiterfahrt
nach Hidra. Dort ist ein kleiner, beschaulicher Fischereihafen
mit viel norwegischem Flair und fantastischen Aussichten sowie
eine schöne weiße Kirche. Wir sprechen mit Norwegern am Steg und
sie informieren uns, das die Einfahrt auch bei dieser Wetterlage
vom Hidrasund aus kein Problem ist. Nachdem wir am Vormittag
noch einige Dinge erledigt haben, fällt um 13.00 Uhr die
Entscheidung - wir fahren nach Kirkehamn. Vorher tanken wir noch
einmal und danach setzen wir die Genua. Böiger 4-5 er Wind
bringt uns schnell voran. Vorbei an einer alten Bohrinsel,
welche hier entweder auf die Abwrackung wartet oder saniert
wird, segeln wir bis vor Andabeloy, wo wir die Genua bergen und
die schmale Durchfahrt in den Hidrasund nehmen. Für den Rest muß
wieder der Motor hinhalten. Zunehmender böiger Wind, jetzt genau
von vorne, eine traumhafte Felsenlandschaft und lange Wellen,
welche in den Sund laufen. Kurz vor dem Ende des Hidrasund
biegen wir nach Backbord ab in die geschützte Einfahrt nach
Kirkehamn. Noch hakt der Wind ganz schön, aber die Welle ist
schon weg. Es öffnet sich ein malerisches Ambiente und wir
finden im Isbua-Gasthafen direkt vor der Gaststätte einen
traumhaften Liegeplatz, an dem wir die kommende Tage verweilen
dürfen. Schon jetzt sind sich alle einig, das sich dieser
Kurztrip gelohnt hat...
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Flekkefjord nach Kirkehamn
10,0 sm
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13.07.2017 |
Der Wind bläst aus Nordwest bis
Nord, was für uns einen Hafentag bedeutet. Jedoch lohnt
Kirkehamn auch für einen längeren Aufenthalt. Ausschlafen,
frühstücken und ein Paar Kleinigkeiten der Tagesroutine
erledigen. Dann werden die Wanderschuhe angezogen, der Rucksack
gepackt und wir sind unterwegs. Diesmal zu Fuß. Wir wollen auf
den Hägasen, eine Empfehlung unserer norwegischer Segelnachbarn.
Der Ausflug lohnt auf jeden Fall und wird durch eine traumhafte
Aussicht und wunderbare Natur belohnt. Das Einzige, was
nachdenklich macht, das hier im 2. Weltkrieg eine der
Abwehrstellung der sogenannten Europafestung gewesen ist. Die
Spuren sind noch überall sichtbar. Wir lernen einen Norweger
kennen, der uns ausführlich viele Details aus dieser Zeit und
auch der Historie dieses strategischen Standortes erläutert. Ein
wenig höher liegt dann der Gipfel des Berges und wir tragen uns
in das Gipfelbuch ein. Der Blick auf das vor uns liegende Meer
bestätigt unsere Entscheidung, nicht auszulaufen.
Nachmittags gibt es dann
selbstgebackenen Kuchen auf dem Nachbarnschiff und zum
Abendessen wird erstmals selbst gefangener Dorsch verspeist.
Das Wetter beruhigt sich zum
Abend und morgen soll es südliche Winde geben. Für uns wird es
dann auch wieder Zeit, weiter zu segeln und die letzten 65 sm
bis Tananger zurückzulegen...
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Kirkehamn Hafentag
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14.07.2017 |
Um 06.00 Uhr klingelt der Wecker.
Windstille im Hafen, Südwind ist angesagt, wir frühstücken
und machen klar zum Ablegen.
Um 07.25 Uhr lösen wir unsere
Leinen und sind unterwegs, Kurs Nordwest. Der Versuch, zu
segeln, wird nach kurzer Zeit eingestellt, da alte Dünung und
wenig Wind nicht so richtig für unseren Vortrieb sorgen. Wir motoren weiter und es ergibt sich keine Gelegenheit mehr für
unsere Segel. Die Strömung unterstützt uns und so sind wir zügig
unterwegs. 15.00 Uhr passieren wir die Untiefentonne Jaerens Rev
und laufen in Richtung Tananger ab, wo wir um 17.00 Uhr fest
sind. Im Binnenland regnet es, wir sehen den Wolken verhangenen
Himmel, werden jedoch verschont und erleben einen angenehmen
Abend an Bord. Erneut ist eine Etappe unserer Norwegenreise zu
Ende gegangen und so heißt es morgen, Abschied nehmen und
anschließend eine neue Crew an Bord zu begrüßen...
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Kirkehamn nach Tananger
62,0 sm
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